The Young Gods - Super Ready / Fragmente

Review

Die alte Schweizer Garde ist wieder unterwegs. Nach einigen experimentelleren Ausflügen melden sich Bandgründer Franz Treichler und THE YOUNG GODS mit „Super Ready / Fragmenté“ eindrucksvoll zurück.

THE YOUNG GODS sind eine dieser Bands, die man manchmal schon als verstummt, bzw. gestorben vermutet, sich dann jedoch mit einem Paukenschlag zurückmeldet. Nicht, dass diese Band in den letzten Jahren untätig war, ganz und gar nicht, aber die Götter sind meiner Meinung nach ein wenig abseits ihres eigentlichen Weges gelaufen und nehmen nun endlich wieder auf der regulären Spur Fahrt auf.

Was erwartet den Hörer auf „Super Ready / Fragmenté“?
Wer THE YOUNG GODS kennt und besonders mit den älteren Werken vertraut ist, dem sei zur Beruhigung gesagt, dass die Schweizer Pioniere exakt auf ihre Stärken setzen und mit diesem Release eines ihrer besten Alben veröffentlicht haben.

Es gibt haufenweise kantige Rhythmen und Beats, die dennoch wunderbar flüssig und mitreißend wirken, inklusive der zum Mitsingen anregenden Textpassagen und Refrains. Es gibt Groove, tanzbare Beats, rhythmisch verspielte, aber auch fließende Momente. Das Spektrum dieser Band ist groß und dennoch klingt alles wie aus ein und derselben Feder.

Auch im Jahre 2007 haben THE YOUNG GODS nicht ein Bisschen von ihrer so einmalig hypnotischen Wirkung eingebüßt. Das Gegenteil ist eher der Fall. Selten habe ich diese Band über eine konstante Albumlänge derart mitreißend und aufputschend erlebt. Die ruhigen Momente sind enorm klein gehalten und gelten eher als vorzüglicher Ausgleich. Die meiste Zeit strotzt „Super Ready / Fragmenté“ nur so vor Energie und musikalischer Spannung. Es gibt zwar zwischendurch einige verhaltene Augenblicke, das zur Entspannung und nötigen Abwechslung beiträgt, jedoch wirken diese niemals langweilig oder überflüssig. Alles wirkt im Ganzen sehr atmosphärisch dicht und überzeugend. Der rote Faden zieht sich einwandfrei durch die zwölf Kompositionen. Es ist auch kaum nötig, einzelne Songs hervorzuheben oder über andere zu stellen, da das gesamte Album einen konstant hohen Qualitätslevel hält.

Es wird wieder ausgiebig mit elektronischen Sounds gespielt, experimentiert, gesampelt und modifiziert, so wie man es von den Göttern kennt, liebt und erwartet. Es gibt geile Industrial-Gitarren, wummernde Bassfrequenzen und schön natürliche Drums. Der Gesang des Herrn Treichler ist ebenfalls lupenrein genau so, wie man ihn haben möchte. Eine Mischung aus monotonem Ausdruck, trotzdem aber mit gelegentlichen Melodien und Gefühlsschwankungen. Die Texte werden wieder in Englisch und Französisch vorgetragen, was seit jeher ein Markenzeichen dieser Ausnahmeband darstellt.

Wer nun auf den ersten Eindruck denkt, dass THE YOUNG GODS mit „Super Ready / Fragmenté“ auf Nummer sicher gegangen sind, dem muss vehement widersprochen werden. Es gibt auf diesem Album nicht einfach nur einen lauen Aufguss alter Zutaten, sondern eine bis zur Perfektion weiter geführte Entwicklung des ureigenen Sounds der Band. Das Album zeigt auf, was an dieser Band so besonders ist und warum sie einen solch hohen Status in der Szene besitzt.

Ich finde auf diesem Album selbst nach unzähligen Durchläufen keine einzige Schwachstelle. „Super Ready / Fragmenté“ ist in meinen Augen ein absolutes Genre-Meisterwerk geworden. THE YOUNG GODS sind wahre Götter. Kauft ihre Alben und würdigt diese einmalige Band. Sie verdient es!

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29.04.2007

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