The Wretched End - Ominous

Review

Na, immer noch traurig über das Ende von ZYKLON? Im Sommer ist zwar das abschließende Box-Set „The Storm Manifesto“ erschienen, aber hier gibt’s das echte Trostpflaster nach vier Jahren Stille: THE WRETCHED END. Samoth hat dieses Projekt schon vor einiger Zeit aus der Taufe gehoben, weil er gemerkt hat, dass es um die Chemie zwischen ihm und Cosmocrator (MINDGRINDER) bestens bestellt ist. Mit dem hat er nämlich nicht nur schon gemeinsam in ZYKLON gezockt, sondern auch im Death/Punk-Projekt SCUM die Fetzen fliegen lassen.

Zusammen mit Nils Fjellström (DARK FUNERAL, IN BATTLE, AEON) haben sie die Geschütze wieder aufmunitioniert, und nach einem kurzen, obligatorischen Intro wird schnell klar: ZYKLON leben irgendwie noch. Leicht sperrig und lautstark erinnert der erste Song ein bisschen an die technische, modernere Ausrichtung der Band. Doch ebenso deutlich geht es Richtung Old School. Die wahre Überraschung folgt jedoch mit „The Armageddonist“: Das ist nämlich nicht nur eins der Albumhighlights, sondern erinnert in geradezu verblüffender Weise an INSIDIOUS DISEASE. Ruppiger Death Metal im Stil der 90er, ein bisschen Technik, ein bisschen schwarzer Einschlag, dazu eine gute Prise Thrash und der raukehlige Gesang von Cosmo – als würde zwischen THE WRETCHED END und INSIDIOUS DISEASE ein unsichtbares, mentales Band existieren. Selbst an die kleinen Details wie markante Industrialsamples hat Samoth gedacht („The Last Judgement“).

Prägend für die Songs, in denen keine Gefangenen gemacht werden, ist der gelungene, stetige Wechsel zwischen den Leads und Rhythmusriffs von Cosmo und Samoth, die dadurch, zusammen mit dem Schlagzeug, eine gute Mischung aus rhythmischer Präzision, wütendem Geshredder und kleinen Soloeinlagen erreichen. Nicht jeder Song kann so hoch punkten wie „Armageddonist“, aber alle haben ihre starken Momente, so dass man hier in 45 Minuten wirklich amtlich bedient wird. Das Beste haben sie sich in alter ZYKLON-Tradition für den Schluß aufgehoben: „Zoo Human Syndrome“. Längster Song, Wahnsinnsriff, und nochmal die volle Breitseite mit allem, was THE WRETCHED END anzubieten haben. Klare Hörempfehlung!

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15.10.2010

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