The World Domination - Heat

Review

Es wäre wirklich schön, würden die beworbenen Tonträger tatsächlich immer so überschwenglich mit Energie und Spielfreude protzen, wie es auf den beiliegenden Flyern Usus ist. Doch mit Ambitionen, Pauken und Trompeten wurden noch nie Welteroberungsschlachten gewonnen, auch nicht, wenn man sich einen unschlagbaren Namen wie „The World Domination“ gibt und sein Album mit „Heat“ betitelt.

Das deutsche Duo entfacht zumindest deutlich spürbare Hitze, das muss man ihnen lassen. Auf „Heat“ wird eine eigenwillige und sehr individuelle Symbiose aus der „guten alten Zeit“ des 70er-Jahre-Rocks, Frühneunziger Dance- und House sowie Acid-schwangeren Raves zelebriert, und das alles mit einer sehr nach den Achtzigern glitzernden Punk&Glam-Attitüde. Dieses Klassentreffen der stilistischen Alumni und der jungen Füchse funktioniert tatsächlich, altbekannte und mehr als vertraute Klangmuster treffen auf ihre modernen Gegenstücke.
Das heißt konkret: 13 sehr variable und eingängige Synthpop-Songs mit einigen Höhepunkten aber auch ein paar Durststrecken.

Denn wie eingangs erwähnt, wird in der Bewerbung doch etwas zu heiße Luft geblasen, denn trotz aller Welteroberungstaktiken bleibt „Heat“ im Gesamteindruck eher friedlich und zurückhaltend.
Der Einstieg „The Declaration“ erinnert mich an die verschrobenen House-Beats des französischen DJs SebastiAn, zu den Electrobeats gesellt sich schnell das erste Riff – und schon hier wirkt das Ganze trotz seines Ohrwurm-Refrains etwas zu dünnhäutig.
Auf der viel beworbenen Singleauskopplung „Galactic Lover“ höre ich enttäuschend wenig hörbare Einflüsse vom Co-Produzenten Adamski (ja genau, DER Killer), und wenn das der „ultimative Electro Glam Dancefloorfiller“ sein soll, bin ich wohl schon zu abgehärtet.
Etwas mehr Bums von der Gitarrenfraktion gibt es bei „Fxxk Machine 2007“, die Songs „Heat Resistant“, „Buy Our Album Now“ und „Contempt“ sind treffende Synth-Pop-Nummern mit reichlich Punk-Feeling.
„My Pleasure“ glänzt vor allem durch seine prägnante Bassdrum und das wie für einen Endachtziger Housetrack typische Piano. Der Rausschmeißer „Land Of Cockaigne“ dagegen präsentiert sich im besten Rockgewand und kann mit einem schmissigen Riff á la T.Rex oder AC/DC aufwarten.
Was den Songs neben Vintagesounds und tanzbaren Electrobeats vor allem ihr Gesicht verleiht, ist die Stimme des Sängers, der – so klischeebehaftet das auch klingen mag – eine ganze Menge britische Musikluft geatmet hat, und sich nicht auf einer geraden Linie bewegen will. Mich persönlich erinnert das ungelogen einerseits an den frühen Mick Jagger und andererseits an Sascha Kurz von den längst verblichenen ZERO DEFECTS.

Insgesamt bleibt ein sehr positiver Eindruck, auch wenn die Platte in meinen Ohren einfach noch einen Zacken drauf legen könnte. Ein bisschen mehr Druck in die Bassdrums, fettere Gitarrenlinien – einfach noch mehr Energie in die Songs – und „Heat“ würde weitaus heftiger einschlagen.

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18.09.2007

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