The Wizar'd - Subterranean Exile

Review

‚Subterranean Exile‘ und ‚Master Of The Night‘ sind Songs, die schon vor langer Zeit geschrieben wurden. Eigentlich sollten sie kurz nach dem letzten Album „Ancient Tome of Arcane Knowledge“, welches 2013 erschien, als Single veröffentlicht werden. Doch eine übernatürliche Stimme habe dem Bandleader Ol‘ Rusty nahegelegt, dass er ein ganzes Album schreiben soll. Und so erscheint nun gut sieben Jahre später mit „Subterranean Exile“ die vierte Platte der Australier. Diese unscheinbar wirkende Randnotiz verdeutlicht, dass es den Australiern mit dem Okkultismus ernst ist und sie nicht nur ein Image bedienen wollen. Aber gerade nach dem Tod von Selim Lemouchi sollte sich rumgesprochen haben, dass Authentizität nicht zwingend etwas positives ist.

Klassischer Nischen-Stoff

Schnell kristallisiert sich heraus, dass die Musik sich explizit an die klassische Okkult-Rock-Nische wendet. Die LoFi-Produktion sticht da überdeutlich ins Ohr neben den bescheidenen Gesangsfähigkeiten vom bereits erwähnten Ol‘ Rusty. In instrumentaler Hinsicht gibt es mehr Qualität, was vor allem der Gitarrenarbeit zu verdanken ist. Diese zaubert tatsächlich einige packende Riffs hervor und Soli in einer nicht weltbewegenden, aber dennoch befriedigenden Melodiösität. Gleichzeitig bildet die Gitarrenarbeit für die Songs auch das Fundament.

Aber auch das kann nicht über das große Problem der Songs hinweg helfen. Sie sind gleichförmig und mutlos. Zu sehr verlassen sich die Australier auf schwere Riffs. Die können allerdings einen Mangel an kompositorischer Raffinesse nicht kompensieren. Schließlich sind diese Riffs schon von zig anderen Stoner-Kapellen bekannt, die sie jedoch schon eindringlicher gespielt haben. Gleichzeitig gelingt es ihnen nicht, eine okkulte Atmosphäre aufzubauen. Da ist es nur typisch, dass ausgerechnet die NWoBHM-angehauchten Stücke ‚Long Live The Dead‘ und ‚Evil In My Heart‘ wohltuend herausstechen.

„Subterranean Exile“ setzt auf Lampen statt Kerzen

Zu „Subterranean Exile“ bleibt zu konstatieren, dass einem das irgendwie bekannt vorkommt. Sei es die innere Stimme, die auf die Bandgeschicke Einfluss nimmt oder die altbackenen Riffs. Alles hat man schon gehört und das überzeugender. THE WIZAR’D zaubern hier nicht, sondern zeigen einen alten, langweiligen Taschenspielertrick. Die nächste, bitte.

16.04.2020
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