The Wizar'd - Subterranean Exile

Review

Soundcheck April 2020# 18

‚Subterranean Exile‘ und ‚Master Of The Night‘ sind Songs, die schon vor langer Zeit geschrieben wurden. Eigentlich sollten sie kurz nach dem letzten Album „Ancient Tome of Arcane Knowledge“, welches 2013 erschien, als Single veröffentlicht werden. Doch eine übernatürliche Stimme habe dem Bandleader Ol‘ Rusty nahegelegt, dass er ein ganzes Album schreiben soll. Und so erscheint nun gut sieben Jahre später mit „Subterranean Exile“ die vierte Platte der Australier. Diese unscheinbar wirkende Randnotiz verdeutlicht, dass es den Australiern mit dem Okkultismus ernst ist und sie nicht nur ein Image bedienen wollen. Aber gerade nach dem Tod von Selim Lemouchi sollte sich rumgesprochen haben, dass Authentizität nicht zwingend etwas positives ist.

Klassischer Nischen-Stoff

Schnell kristallisiert sich heraus, dass die Musik sich explizit an die klassische Okkult-Rock-Nische wendet. Die LoFi-Produktion sticht da überdeutlich ins Ohr neben den bescheidenen Gesangsfähigkeiten vom bereits erwähnten Ol‘ Rusty. In instrumentaler Hinsicht gibt es mehr Qualität, was vor allem der Gitarrenarbeit zu verdanken ist. Diese zaubert tatsächlich einige packende Riffs hervor und Soli in einer nicht weltbewegenden, aber dennoch befriedigenden Melodiösität. Gleichzeitig bildet die Gitarrenarbeit für die Songs auch das Fundament.

Aber auch das kann nicht über das große Problem der Songs hinweg helfen. Sie sind gleichförmig und mutlos. Zu sehr verlassen sich die Australier auf schwere Riffs. Die können allerdings einen Mangel an kompositorischer Raffinesse nicht kompensieren. Schließlich sind diese Riffs schon von zig anderen Stoner-Kapellen bekannt, die sie jedoch schon eindringlicher gespielt haben. Gleichzeitig gelingt es ihnen nicht, eine okkulte Atmosphäre aufzubauen. Da ist es nur typisch, dass ausgerechnet die NWoBHM-angehauchten Stücke ‚Long Live The Dead‘ und ‚Evil In My Heart‘ wohltuend herausstechen.

„Subterranean Exile“ setzt auf Lampen statt Kerzen

Zu „Subterranean Exile“ bleibt zu konstatieren, dass einem das irgendwie bekannt vorkommt. Sei es die innere Stimme, die auf die Bandgeschicke Einfluss nimmt oder die altbackenen Riffs. Alles hat man schon gehört und das überzeugender. THE WIZAR’D zaubern hier nicht, sondern zeigen einen alten, langweiligen Taschenspielertrick. Die nächste, bitte.

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16.04.2020

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8 Kommentare zu The Wizar'd - Subterranean Exile

  1. Steppenwolf sagt:

    Also dem Teil 5 Punkte zu geben und es als Hard Rock zu bezeichnen grenzt schon an Zynismus.
    Das ist ganz starker Doom Rock, sehr klassisch gehalten mit großartigen Riffs und Melodien. Mich erinnert die Musik sehr an frühe Black Sabbath, gerade auch wegen des kauzigen Gesangs. Sorry aber die Revies ist nicht zu gebrauchen…

    8/10
    1. BlindeGardine sagt:

      Habs jetzt ehrlich gesagt bis auf den verlinkten Track nicht gehört, aber komm, Doom Rock ist doch im wesentlichen auch nur eine Spielart des Hard Rock. Da muss man sich finde ich nicht dran aufhängen, grade wenn man schon selbst Black Sabbath zitiert, die ja selbst in einer Zeit angefangen haben, als es Begriffe wie Doom Rock oder Heavy Metal so noch gar nicht gab.

    2. Watutinki sagt:

      Bei den dünnen Gittaren und dem Stimmchen von Doom zu sprechen… Ich finde Stoner Rock doch recht passend, oder? Was hat das mit Doom zu tun?

  2. Steppenwolf sagt:

    Hard Rock ist für mich in erster Linie mal ein Überbegriff den ich, wenn ich es klassifizieren müsste, sicher nicht mir The Wizar’d in Verbindung bringen würde. Stoner Rock würde ich noch gelten lassen, weil’s dem Doom halt sehr nahe ist. Daher finde ich den Satz ein bisschen merkwürdig von Watutinki…
    Für Stoner klingt’s mit teilweise schon zu Retro, deswegen würd ichs eher als Doom bezeichnen. Die Anfänge waren ja weit aus früher und Stoner entwickelte sich später aus verschiedenen Einflüssen unter anderen eben Doom (Black Sabbath, Pentagram).

    1. Watutinki sagt:

      „Stoner Rock würde ich noch gelten lassen, weil’s dem Doom halt sehr nahe ist. Daher finde ich den Satz ein bisschen merkwürdig von Watutinki…“

      Ok, wenn Stone Rock dem Doom nahe ist, dann gibt es da definitiv eine Wissenslücke bei mir und ich halte mich hier mit Aussagen lieber zurück.

      1. BlindeGardine sagt:

        Das kommt halt auf den Doom an würde ich sagen, ist ja heute auch kein einheitliches Genre mehr. „Langsam“, „schwer“ und „melancholisch“ würde ich vielleicht als übergreifende Merkmale verwenden, wobei letzteres beim Epic Doom ja auch schon wieder relativ ist. Aber wenn man jetzt mal von Black Sabbath als Ur-Doom-Band ausgeht, dann gibt es da schon auch Parallelen in die Stoner Richtung. Cathedral z.B. haben ja teils auch in die Richtung ausgeschwenkt. Aber ich wollte hier jetzt auch eigentlich gar nicht in Genre-Haarspalterei abdriften, mMn kann man den Oberbegriff Hard Rock schon stehen lassen.

      2. Steppenwolf sagt:

        Nunja wirklich falsch ist es nicht. Aber man macht sich ja auch hier die Mühe Death Metal in Technical, Melodic usw. Aufzuteilen und das erwarte ich dann eigentlich auch im Rock bereich, sonst könntest’e ja fast überall einfach Hard Rock dazu packen – wird schon irgendwie stimmen. Ich mein mit Heavy Metal machst du ja auch größtenteil nichts Falsch und dennoch wird es oft der Musik dahinter nicht wirklich gerecht, weil mehrere Einflüsse und so.

        Gerade in Kombination mit der Bewertung (ich finde 5 ist immer so nichts sagend) frag ich mich dann hat der das Teil überhaupt gehört?

  3. Cynot sagt:

    Ich bin jetzt kein ausgesprochener Genreexperte aber als reinen Stoner Rock würde ich das hier nicht bezeichnen, da es womöglich irreführend sein kann. Da fehlt mir ein bisschen die Wüste im Sound. Man sollte das Stoner Rock vielleicht streichen und durch Doom ersetzen oder Doom noch als Kategorie hinzunehmen (gibt es nicht sogar Stoner Doom als Unterkategorie?).

    Zum Song: Die Stimme gefällt mir leider gar nicht.