Machen wir mal ein kleines Ratespiel. Die Band heißt THE WELCH BOYS, die Platte „Drinkin‘ Angry“, die Band kommt aus Boston, auf dem Cover ist grob gesagt ein Kleeblatt, ein Totenschädel mit Arbeitermütze und eine Flasche Whiskey zu sehen.
Na? Was werden THE WELCH BOYS wohl für Musik machen? 3.. 2.. 1.. Richtig! Es gibt Punk-Rock im Stil alter Bekannter aus Boston. Die Rede ist von niemand geringerem als den DROPKICK MURPHYS. So was aber auch.
Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen Bands wie den MURPHYS, THE REAL MCKENZIES, FLOGGING MOLLY und THE WELCH BOYS. Hierbei wird nämlich komplett auf jegliches Instrumentarium der Folk-Szene verzichtet. Also keine Dudelsäcke, Tin Whistles und dementsprechend auch keine aufgepeppten Folk Songs, oder Lieder, die sich mit der Herkunft ihrer Vorfahren beschäftigen.
Anstatt dessen gibt es weitestgehend sozialkritische Texte, die sich mit dem Alltag der Bandmitglieder beschäftigen. Titel wie „Police Dog“, „Ambulance Ride“, „Let’s Break The Law“ und „Pervert“ (Polizeihund, Krankenwagenfahrt, Lass‘ uns das Gesetz brechen und Perverser – für all diejenigen, die des Englischen nicht mächtig sein sollten) zeigen deutlich, in welche Richtung es hier geht: Der alltägliche Kampf des einfachen Mannes – genau so steht es in der deutschen Bandbiographie.
Musikalisch bleibt man dabei stets im Fahrwasser der oben genannten Bands und wagt sich zu keiner Zeit, die vorgegebene Route zu verlassen. Schade drum.
Die Mucke ist nicht schlecht, partytauglich ist sie allemal, aber auf Dauer wird es wirklich eintönig und einschläfernd. Nichtsdestotrotz dürfte sie ihre Wirkung nicht verfehlen, denken wir nur mal an den Erfolg der BÖHSEN ONKELZ, die mit einem ähnlichen Konzept unterwegs waren. Mit dem Einsatz von Folk-Instrumenten wäre die Mischung vermutlich abwechslungsreicher – Fans von Bands wie den DROPKICK MURPHYS wird sie sicher dennoch gefallen – aber unter diesen Umständen bleibt es bei unspektakulär aber trotzdem „ganz nett“.
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