Traditionalisten aufgepasst! „Out Of The Dark“ kommen THE WATCHER! The wer?
Raus aus der Dunkelheit – THE WATCHER
THE WATCHER stammen aus Boston, USA, und wurden bereits 2016 gegründet. Das Trio besteht aus Sänger Paden Reed (auch DEATH’S DOOR), Gitarrist und Bassist Max Furst (auch ISOLANT, ehemals MALLEUS und MORNE) und Schlagzeuger Chris Spraker alias The Relentless (ehemals AKRASIA und MALLEUS). 2021 veröffentlichten THE WATCHER mit „Your Turn To Die“ eine erste EP. Inzwischen haben Cruz Del Sur Music die Band gesignt und bringen das Debütalbum „Out Of The Dark“ raus. Das Album wurde im Herbst 2023 mit Toningenieur Sasha Stroud im Artifact Audio Studio in Maspeth, New York, aufgenommen. Die Band hat sich der New Wave Of Traditional Heavy Metal verschrieben. Wobei das noch nicht alles ist.
„Out Of The Dark“ mischt NWOTHM mit Doom
THE WATCHER mischen auf „Out Of The Dark“ NWOTHM mit einer ordentlichen Portion Siebziger/Frühachtziger Doom Metal und traditionellen Hard Rock. Dunkel, von okkulter Atmosphäre geprägt, sind die Einflüsse der frühen IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, TROUBLE, SATAN wie PENTAGRAM als auch aktuellere Bands wie NIGHT DEMON deutlich hörbar. Die Stimme von Paden klingt wie eine Mischung aus Glen Danzig und Jarvis Leatherby (NIGHT DEMON).
Der sich langsam aufbauende Titelsong eröffnet den Reigen zunächst ruhig und atmosphärisch mit klarer Gitarre, dann folgen schweres Doom-Riffing, einprägsame Melodien, wuchtige Rhythmen und klarer Gesang. Mit dem treibenden „Strike Back“ tauchen THE WATCHER in die NWOBHM ein, insbesondere die ersten beiden Alben von IRON MAIDEN standen hier wohl Pate. Das Trio strotzt hier nur so vor Energie, die Gitarrenlinien erinnern stark an die übergroßen Vorbilder. Zwischen Doom und klassischem Heavy Metal liegt das teils ziemlich treibende „Burning World“ mit seinem mitreißenden Groove, hier sticht insbesondere das vielseitige Schlagzeugspiel mit tollen Fills hervor. Im balladesk zurückgenommenen wie hypnotisierend wirkenden „Exiled“ scheinen die atmosphärischen Songs von BLACK SABBATH durch, insbesondere natürlich „Planet Caravan“. „The Revelator“ sorgt anschließend für Kontrast, wuchtige Drumrolls, massive Riffs, sogar eine kurze Passage mit harschen Growls. Das Stück erinnert teils an „Heavy Metal Heat“ von NIGHT DEMON. Kompakt in etwas über 2 Minuten mit einfachem aber effektivem Riffing ist „Kill Or Be Killed“ gehalten. „The Final Hour“ galoppiert mit MAIDEN-Leads, während das epische, fast achtminütige „Thy Blade, Thy Blood“ die doomige Seite von THE WATCHER wieder mit klassischer NWOBHM kombiniert.
Guter Anfang mit Luft nach oben
„Out Of The Dark“ ist ein stimmiges Debütalbum und ein guter Anfang für THE WATCHER, es bleibt aber noch Luft nach oben. Einprägsame Melodien, teils packende Grooves und einnehmende Düsternis stehen auf der Haben-Seite. An Originalität mangelt es noch etwas, und so einen richtigen Killersong haben THE WATCHER hier auch noch nicht. Für Genre-Fans aber empfehlenswert!
Könnte was für mich sein. Gleich mal reinhören
Hallo Markus,
bin gestern erst dazu gekommen, da reinzuhören, da ich mir generell erst mal die stärker bewerteten Sachen vornehme – und dann in „Hungerzeiten“ auf die weniger gut bewerteten Dinge eingehe:)
So wäre mir The Watcher fast durch die Lappen gegangen.
Seit gestern höre ich es im vierten Durchgang, bin schwer begeistert und geflasht –
der Gesang ist mal erfrischend anders, die Riffs knallen auf den Punkt, folgen aber nicht wie sonst üblich immer berechenbar Schema F und der Sound ist so herrlich warm und voll und Breitseite pur.
Bin hier am Überlegen, ob ich ne 9 oder 10 abdrücke – vergeb dann aber aus persönlichen Gründen nur ne 9, da der Musikstil eigentlich weniger meine Baustelle ist, wie jetzt Power Metal, Prog Metal und Heavy Metal.
Würde ich eine Wertung rein für Doom/Stoner vornehmen – wärs für mich ne 10 plus.
Luft nach oben sehe ich da keine – Meisterwerk!
Bei Thy Blade, thy blood krieg ich völlig die Gänsehaut, wenn die aus ihrem Style ausbrechen und plötzlich diese Iron Maiden Läufe in die Klampfen packen, toll und unerwartet, wie ein D-Zug, der in einem Horrorfilm aus dem Nichts kommt und einem das Herz schockgefriert mit tösenden Krawall.
Ich vergeb dann mal auf meinen Geschmack gesehen nur ne 9 – kann mir aber vorstellen, das Ding rockt sich bei mir auch noch auf die 10 hoch 🙂