The Wanted - The Scarcollector

Review

Neuerdings liegt Göteburg scheinbar in Bayern. Dort kommen sie nämlich her, die fünf Mannen von THE WANTED, die sich aufgemacht haben, im Stil von Größen der angedeuteten Szene die Welt, im ersten Zug also Bayern zu erobern. Mit ihrem Erstling „The Scarcollector“ soll es nun funktionieren. Na dann sind wir mal gespannt. Das kurze Intro könnte auch von SENTENCED sein, fängt also schon mal nicht schlecht an. Was kommt als nächstes?

Riffing, das aus der Feder von THE DUSKFALL stammen könnte, also auch nicht schlecht. Der jetzt einsetzende Gesang geht mir allerdings tierisch auf die Nerven. Eine Mischung aus den bekannten Bands des hohen Nordens und dem sterbenden Schwan. Glücklicherweise ändert sich dieser Eindruck aber über die Spieldauer der Platte. Es hat wohl ein bisschen Zeit gebraucht um sich einzusingen. Sollte man das nicht vor dem Auftritt machen? Wie dem auch sei, die Musik ist cool. Zwar nicht mit dem gleichen Druck, wie bei den erfolgreichen Vorbildern, aber für ein Debüt mehr als ordentlich!

Ordentlich auch der Mut Clean-Vocals einzuwerfen, auch wenn sie den Songs eher die Aggressivität nehmen, denn gelinde gesagt sind genau diese Gesangspassagen ziemlich lasch. Nicht lasch ist das Songwriting. Recht abwechslungsreich und versiert. Jede Menge knackige Riffs und groovende Parts, die gut zusammenpassen. Bei „My Red“ wagen sie sich sogar teilweise über den Tellerrand in thrashige Sphären hinaus. Jedoch immer in Anlehnung an die grauen Eminenzen im Hintergrund die da heißen IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY und so weiter.

Lange Rede, kurzer Sinn THE WANTED haben einen ordentlichen Erstschlag hingelegt, der allerdings noch an diversen Kinderkrankheiten leidet. Davon abgesehen rocken sie nicht schlecht und wer die oben genannten Bands, plus alles weitere was in die Kerbe schlägt gut findet, der sollte nicht davor zurückscheuen, ein Ohr nach Bavaria zu werfen und ein paar Wunden zu sammeln.

04.08.2009
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