Hellhörig wurde ich bei der zweiten melodischen Schwedentodveröffentlichung innerhalb Monatsfrist auf Spinefarm, konnten die Finnen AMORAL mich durchaus begeistern. THE WAKE können auf eine ähnliche Biografie zurückblicken und auch die musikalische Ausrichtung hat Gemeinsamkeiten. Dazu noch ein absolut cooler Albumtitel – da kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Denkste!
Der Enthusiasmus verflog leider schon beim ersten Hören, Enttäuschung machte sich aber auch nicht breit. Ich gewährte „Death-A-Holic“ noch einige Durchläufe, dann war klar: Melodischer, leicht thrashiger Death Metal der Marke ARCH ENEMY, nur leider ohne jeglichen Tiefgang.
Die feinen Melodien werden von treibenden Thrash-Riffs abgelöst. Ganz schnell schießt einem da der Querverweis zu den mächtigen AT THE GATES durch den Schädel. Garniert wird das ganze noch mit aggressiven Keif-Vocals und einer ordentlichen Produktion. Klingt eigentlich ja alles schön und gut. Ist es ja auch. Doch was fehlt? Enthusiasmus! Richtig.
Doch warum kommt dieser trotz aller positiver Trademarks nicht auf? Weil THE WAKE schrecklich vorhersehbar sind. Den jungen Finnen fehlt es eigentlich an nicht viel. Sie beherrschen ihre Instrumente und sie haben Talent. Was fehlt ist das ungezügelte, spontane, unvorhersehbare Element. Alles ist vorhersehbar, schrecklich penibel von den Schablonen AT THE GATES und DARK TRANQUILITY abgepaust, sämtlicher kreativer Freigeist wurde außen vor gelassen.
Schade, denn hier wäre mehr drin gewesen. Wie schon erläutert, die Jungs haben ihre Hausaufgaben gemacht. Der Lehrer (in diesem Fall ich) nimmt nickend zur Kenntnis, dass diese sogar ordentlich gemacht wurden, was aber nicht darüber hinwegtäuscht, dass hier eindeutig lieblos abgeschrieben wurde. Sie Schlingel!
Setzen. Sechs. (Punkte)
Kommentare
Sag Deine Meinung!