The Vision Bleak - Set Sail To Mystery

Review

Galerie mit 22 Bildern: The Vision Bleak - Weird Tales and Other Haunting Stories Tour 2024 in Erfurt

Wenn Pseudonyme wie Schwadorf und Konstanz wieder durch heimische Musikgefilde wabern, kann auch ein neues Album der bekanntesten „Horror Metal“-Vertreter von THE VISION BLEAK nicht allzu weit sein. „Set Sail To Mystery“ nennt sich der geheimnisvolle Nachfolger von „The Wolves Go Hunt Their Prey“, während bereits wieder zweieinhalb Jahre seit dem letzten Lebenszeichen der beiden Vollblutmusiker vergangen ist. In der Musik von THE VISION BLEAK stand bis dato vor allem ein überzeugender, musikalischer Abwechslungsreichtum im Mittelpunkt, wobei dramatische, atmosphärische Elemente seit jeher zur Grundausstattung eines jeden Albums zählen. Lyrisch verdichtete, an Weltliteratur angelehnte Texte natürlich inklusive.

Im Großen und Ganzen führen THE VISION BLEAK ihren Kurs ins Geheimnisvolle auf „Set Sail To Mystery“ konsequent fort. Die acht enthaltenen Songs variieren zwischen orchestralen, schnellen Uptempo-Stampfern („Descend Into Maelstorm“), eingängigen, rockig veredelten Passagen (in „The Outsider“) und zähflüssigen Doom-Strukturen, die dem Hörer einiges an Geduld und Passion abverlangen („Mother Nothingness“). Der auf den anfänglichen Alben obligate thematisch rote Faden, der bereits auf dem Vorgänger etwas vernachlässigt wurde, wird auch auf „Set Sail To Mystery“ nur bedingt und nicht wirklich zwingend fortgesetzt. Die Texte befassen sich – wie so oft – mit Horrorliteratur der Marke H.P. Lovecraft und auch eine saftige Portion an Edgar A. Poe darf dabei standesgemäß nicht fehlen. Auch Lord Byron, Oscar Wilde und der berüchtigte „Vampir von Düsseldorf“ – in „I Dined With The Swans“ metaphorisch hervorragend eingebaut – finden auf „Set Sail To Mystery“ ihren Platz.

Textlich lassen THE VISION BLEAK also erneut nichts anbrennen und auch musikalisch zeigen sich die beiden Jungs wieder von ihrer überzeugenderen Seite. „Set Sail To Mystery“ stellt einen würdigen Nachfolger zum wirklich sehr guten „The Wolves Go Hunt Their Prey“ dar und entpuppt sich bei mehrmaligem Hören als vorübergehende Zusammenfassung bisheriger musikalischer Taten. Das Album vereint die Stärken der Band und beweist mit Songs wie „He Who Paints The Black Of Night“ und „The Outsider“ wie mitreißend sogenannter „Horror Metal“ sein kann. Am ein oder anderen Song („A Romance With The Grave“) hätte man vielleicht noch etwas mehr Hand anlegen können, alles in allem ist „Set Sail To Mystery“ aber ein sehr gutes Album geworden, das jedem Fan anständiger und vor allem atmosphärisch unschlagbarer Musik ans metallene Herz gelegt sei. Anhänger der Vorgängeralben können sowieso bedenkenlos zugreifen, denn THE VISION BLEAK sind und bleiben „Horror Metal“ in Reinkultur.

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20.03.2010

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The Vision Bleak auf Tour

07.08. - 09.08.25metal.de präsentiertParty.San Metal Open Air 2025 (Festival)...And Oceans, Blockheads, Defleshed, DOOL, Dödsrit, Drudensang, Extermination Dismemberment, Friisk, Gorgoroth, Grave, Gutslit, Hellbutcher, I Am Morbid, Imperial Triumphant, Kvaen, Mass Worship, Napalm Death, Naxen, Nightbearer, Party Cannon, Skeletal Remains, Tiamat, The Spirit, The Vision Bleak und WayfarerParty.San Open Air, Obermehler

1 Kommentar zu The Vision Bleak - Set Sail To Mystery

  1. menschmitzeit sagt:

    Jedes Vision Bleak Album hat seinen eigenen Charme und eine gewisse Grundatmosphäre.
    Hierbei fällt es einem schwerer diese zu finden und sich anfangs hinein zuhören, da die Songs allesamt recht variabel, dennoch Gradliniger sind und Einfachere Strukturen aufweisen.
    Der Sound klingst insgesamt verwaschener, was aber einen teil der besagten Grundatmosphäre Ausmacht. Konstanz und Schwadorf schaukeln durch ihre eigenen Nebel Gefilde die sie aus der Schauer und Literatur Welt entnommen haben und präsentieren diese ausgiebiger und theatralischer den je.
    *I Dined with the Swans* stellt hierbei das beste Beispiel dar, da es den Kern des Albums perfekt widerspiegelt, doch insgesamt erinnert eben dieser an das Debut der Band.
    Ich muss aber ins gesamt sagen, dass mich Set Sail to Mystery nicht wirklich zu packen vermag, dennoch sich gewohnt als gesamt Werk zu repräsentieren weiß.
    Nebenbei finde ich das * He Who Paints the Black of Night* einer der stärksten Songs der Band ist. Sehr gut!

    4/10