The Vision Bleak - Carpathia - A Dramatic Poem

Review

Galerie mit 22 Bildern: The Vision Bleak - Weird Tales and Other Haunting Stories Tour 2024 in Erfurt

Zwei Jahre ist es her, dass die Herren Konstanz und Schwadorf das Todesschiff unter neues Kommando stellten und der überraschten Metalgemeinde ein wahres Meisterwerk bescherten. Die behandelte Horrorthematik verband sich mit der äußeren Aufmachung und der perfekten musikalischen Umsetzung in einer dichten Atmosphäre zu einem stimmungsvollen Ganzen.
Heute laden uns THE VISION BLEAK erneut auf eine nächtliche Reise ein, deren Ziel diesmal die in bedrohlichen Nebel gehüllten Karpaten sind. An Bord der gefährlich schwankenden Kutsche: der Protagonist, dem „Carpathia“ gewidmet ist. Ein junger Geschäftsmann, der nach Rumänien fährt, um dort sein Erbe, das Anwesen seiner Familie, anzutreten. Welch schicksalhafte Wendungen seine Reise nehmen wird, wird der Hörer in den nächsten 40 Minuten miterleben.
THE VISION BLEAK erweisen sich auf „Carpathia“ erneut als Maîtres des perfekten Spannungsaufbaus und als meisterliche Regisseure des nackten Horrors. Im flackernden Schein des Filmprojektors führen sie ihrem Publikum eine Geschichte vor, die ihm die Haare zu Berge stehen lassen. Raschelnd gibt das vergilbte Zelluloid das Schicksal des Verdammten wieder und das Blut der Zuhörer gefriert langsam in den Adern.
Schon das unheilvolle Intro mit dem bedeutungsschwangeren Titel „The Drama Of The Wicked“ lässt nichts Gutes erahnen. Als weitere Mitreisende erkennen wir sofort eine alte Bekannte wieder: die beklemmende Atmosphäre, die schon auf dem Todesschiff herrschte. Und die wirkt in der engen Droschke noch viel bedrohlicher. Generell hat die Kutschfahrt in die Karpaten in vielen Belangen eine Steigerung gegenüber dem Vorgänger erfahren. So präsentiert sich die neue Schauermär um einiges komplexer und heavier. Der vordergründige Pop-Appeal, der noch „The Deathship…“ eigen war, versteckt sich nun hinter deutlich vielschichtigeren Arrangements, was das Material nicht mehr so leicht zugänglich macht, ihm dadurch aber eben diese beklemmende Stimmung entlockt. Dennoch beißen sich auch die neuen Songs nach einer gewissen Zeit in den Gehörgängen fest wie Vampire. War das Debüt von ziemlich geradlinigen Rockern dominiert, erklingen auf „Carpathia“ gerne auch untypische Klänge, wie z.B. die orientalische Melodie in „The Curse Of Arabia“, die perfekt in den TVBschen Sound mit eingewoben werden. Es gibt viel zu entdecken auf dem Weg in die Karpaten. Bei jedem weiteren Anhören werden zunächst noch schemenhafte Gestalten am Wegesrand deutlicher, entfaltet sich die morbide, düstere Stimmung des Albums immer mehr. THE VISION BLEAK beweisen mit „Carpathia“ wirklich eindrucksvoll, dass sie zur kreativen Speerspitze nicht nur der deutschen, sondern der internationalen Szene gehören. Und dabei darf man das nicht einmal auf den Metal beschränken. Episch!

24.08.2005

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The Vision Bleak auf Tour

07.08. - 09.08.25metal.de präsentiertParty.San Metal Open Air 2025 (Festival)...And Oceans, Blockheads, Defleshed, DOOL, Dödsrit, Drudensang, Extermination Dismemberment, Friisk, Gorgoroth, Grave, Gutslit, Hellbutcher, I Am Morbid, Imperial Triumphant, Kvaen, Mass Worship, Napalm Death, Naxen, Nightbearer, Party Cannon, Skeletal Remains, Tiamat, The Spirit, The Vision Bleak und WayfarerParty.San Open Air, Obermehler

1 Kommentar zu The Vision Bleak - Carpathia - A Dramatic Poem

  1. doktor von pain sagt:

    Dem Review ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Eine großartige Platte!

    9/10