The Vicious Head Society - Extinction Level Event

Review

Der irische Gitarrist Graham Keane erhielt vor circa sieben Jahren eine Botschaft, welche sein Leben und seine Perspektive zur Musik veränderte. Seine Frau erkrankte an Krebs und Keane kreierte Songs als Ausdruck seiner Empfindungen. „Abject Tomorrow“ nennt sich das Debüt aus dem Jahre 2017. Der Zweitling „Extinction Level Event“ geht einen Schritt weiter. Das Werk hat als Grundkonzept das Ende der humanen Welt. Sieben Menschen wissen um ihren baldigen Tod, verarbeiten ihr bisheriges Leben und hinterfragen den kommenden Schritt.

„Extinction Level Event“ hat das Ende der humanen Welt als Grundkonzept

THE VICIOUS HEAD SOCIETY ist jedoch keine One-Man-Show. Keane holt diverse Gastmusiker ins Boot und konzentriert sich selbst auf Gitarre, Bass und Keyboard. Für den Gesang ist wie beim Debütalbum Nathan Maxx zuständig, den gutturalen Part steuert Andy Ennis von der nordirischen Death-Metal-Band OVEROTH bei.

Mehr als zehn Minuten läuft der zum Album gleichnamige Auftakt „Extinction Level Event“, technisch stark, jedoch rein instrumental und alles andere als leicht verdaubare Kost. Als Einstieg setzen Keane und seine Mitstreiter auf Komplexität, welche auch abschreckende Wirkung haben könnte. „Solipsism“ holt sowohl gutturalen als auch klaren Gesang dazu, kurze Episoden Death-Metal-Geballer sind genauso im Song wie ausufernde Saitenarbeit und balladeske Parts.

Mit „The Signal“ werden THE VICIOUS HEAD SOCIETY eingängiger. In Teilen erinnert die Songstruktur an FATES WARNING oder andere Größen der progressiven Musik aus den USA. „Judgement“ ist der zweite Track mit einer Laufzeit jenseits der zehn Minuten. Es wird wieder härter ohne die Eingängigkeit von „The Signal“ zu verlieren. Der gutturale Gesang wirkt in Teilen deplatziert, eine Episode mit orientalischen Klängen fängt diesen kleinen Makel auf.

“Throes Of Despair” liefert typische Progressive-Metal-Trademarks, das instrumentale “YP138” setzt auf Keyboardtöne. Verträumte Parts und treibendes Riffing wechseln sich ab und die Nummer wirkt nicht so verkopft wie der Opener. Das anfänglich auf den Bass setzende „On A Silver Thread” holt den klaren und gutturalen Gesang auf die Bühne zurück. Insgesamt wirkt die Nummer etwas überladen mit Chören, Keyboard und den verschiedenen Vocals. „Absolution“ und der Schlussact „Hymn Of Creation“ mischen runde, leicht balladeske Töne, zu progressiven Metal mit gutturalem Gesang. Der Spagat gelingt besser als bei „On A Silver Thread” und der rote Faden bleibt ersichtlich.

Der komplexe Einstieg erschwert den Zugang

Nach der komplexen Hürde mit dem instrumentalen Opener „Extinction Level Event“ liefern THE VICIOUS HEAD SOCIETY ein starkes Stück Musik. Der Mittelteil mit „The Signal“,  „Judgement“ und “Throes Of Despair” genügt hohen Ansprüchen. Das Niveau halten Keane und seine Mitstreiter nicht durchgängig, komplette Ausfälle werden aber vermieden. Als Kritikpunkt anzumerken sind der zu verkopfte instrumentale Einstieg und die Überfrachtung mit verschiedenen Instrumenten und Gesängen bei zum Beispiel „On A Silver Thread”. Unter dem Strich eine Empfehlung für Menschen, welche in Richtung US-Progressive-Metal-Bands wie FATES WARNING tendieren und vor gutturalen Gesang nicht zurückschrecken.

30.08.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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