Die Schweden THE VICE sind bei uns noch nicht in Erscheinung getreten und machen, gemessen an ihrer Reichweite auf Social Media, bisher wenig auf sich aufmerksam. Nun könnte man meinen, das läge an einer kürzlich erfolgten Bandgründung oder einem erst jetzt veröffentlichen Debüt. THE VICE gibt es allerdings seit 2012 und sie haben außer dem aktuellen Release „Dead Canary Run“ auch schon andere Veröffentlichungen auf dem Buckel. Zuletzt gab es 2020 das Album „White Teeth Rebellion“. Ist das Low Profile der Band also ein Indiz für wenig ansprechende Musik?
THE VICE haben eine interessante Mischung am Start
Die schnelle Antwort auf die Frage lautet: leider ja. Das soll nicht heißen, dass THE VICE allgemein schlechte Musik machen oder dass „Dead Canary Run“ ein schlechtes Album geworden ist. Doch im sehr großen Pool stetig nachwachsender neuer Musik wird es der Band schwerfallen, sich durchzusetzen. Das liegt hauptsächlich daran, dass von den acht Stücken auf dem Album keines wirklich zündet und auch die stärksten Passagen nur kurz im Gedächtnis bleiben. Dabei hat die Band mit ihrem Stilmix aus Black’n’Roll, einem deutlichen Stoner-Rock-Einschlag und etwas (Horror-)Punk eine ganz interessante Mischung am Start.
„Dead Canary Run“ müsste etwas mehr bieten
Es gibt, meist zu Beginn der Songs, einige vielversprechende Spannungsbögen, die jedoch schnell wieder abflachen und verpuffen, ohne dass ein einprägsamer Part folgt. Dies fällt in fast allen Tracks auf. Eine Stärke ist hingegen der recht dreckig gehaltene Sound, der sehr gut zur allgemeinen Stimmung des Albums passt. Mit „Grand Me Your Peace“ und „Be Afraid“ sind auch zwei stärkere Stücke vertreten. Diese Punkte machen zwar etwas wett, kommen aber nicht dagegen an, dass „Dead Canary Run“ insgesamt eher plätschert. Für nebenbei sicher ganz cool, doch zum aktiven Hören müsste es etwas mehr bieten.
Hallo Angela,
mir gehts mit dem Album genau wie dir. Mir plätschert zu viel und teilweise nervt es mich sogar etwas.
Für mich alles sehr schwergängig und derGesang ist stellenweise auch nicht meines.
Dafür gibts einige zauberhafte Momente wie in Lit de parade –
insgesamt nicht so meine Baustelle.
So mein vierter Durchlauf bisher und muss sagen es gefällt mir. Stellenweise ist es etwas lahmarschig aber das stört mich irgendwie gar nicht. Ich weiß nicht, aber ab und an erinnert es mich an Sweven ohne Metal, keine Ahnung wie das kommt. Am Ende hätte ich mir ein zwei schnelle Passagen mehr gewünscht, dafür find ich das Gitarrenspiel schon recht leidenschaftlich dargeboten. Kein Jahreshighlight aber auch nicht durchschnittlich, kann man sich wirklich gut geben.