Zu Zeiten des Debüts waren THE USED so ziemlich das Aushängeschild der aufkommenden Emo/Screamo-Szene. Es regnete haufenweise Lobhuldigungen und gar Platin in den Staaten. Der Nachfolger “In Love And Death“ zeigte sich etwas poppiger und hatte geradlinigere Songs, ist für mich aber das beste Album der vier Jungs. 2007 veröffentlichte man mit „“Lies For The Liars“ das dritte Album und zeigte sich von seiner ambitioniertesten Seite. Queen-Zitate, Pomp, elektronische Spielerein, Stadionrock, ein Dancepart und dennoch schön punkige Songs. Dies schien zu viel für das Zielpublikum zu sein und langsam begann der Stern von THE USED zu sinken. Und was macht man wenn es mit dem Mainstream nicht mehr klappt? Man geht zurück zu seinen Wurzeln.
Zumindest behauptet dies Sänger Bert McCracken. Klar, das Album ist nicht mehr so überladen wie der dennoch sehr starke Vorgänger. Ähnlich wie beim neusten AIDEN-Output gibt man sich düsterer. Doch der Vergleich zum Debüt hinkt irgendwie. Zu wenig hysterisches Gekreische oder flotter Emo/Punk Rock, einfach um an das selbstbetitelte Album ranzukommen. Klar, mit „“Watered Down“ ist sicherlich einer der besten Refrains der Bandgeschichte an Bord, auch “Empty Without You“ kann einiges, doch irgendwie fehlen die Trademarks der einstigen Pioniere. Die Songs sind ohne Frage fast durchgehend mindestens gut. Bereits genannte Merkmale fehlen jedoch einfach bei Songs wie dem flotten Opener “Blood On My Hands“. Mit etwas mehr Arschtritt oder zumindest etwas mehr Gekreische hätte man aus einem guten Song einen sehr guten Machen können. Es scheint als wollen THE USED zwar rauer klingen als auf den beiden Alben zuvor, doch ganz vom Stadionrock lösen geht auch nicht. Die Ballade “Kissing You Goodbye“ versucht an 80er Power-Balladen von BON JOVI anzuknüpfen, scheitert jedoch kläglich. Dies scheint eh ein Problem der Band zu sein: Die Balladen werden von Album zu Album schlechter und man kommt einfach nicht mehr an eine Gänsehaut-Power-Ballade wie “Blue And Yellow“ heran. Dennoch bietet “Artwork“ noch einen Haufen Songs, die nicht komplett enttäuschen.
THE USED enttäuschen mit “Artwork“ nicht, aber knüpfen auch nicht an alte Glanztaten an. Ein paar sehr gute Songs hat man hinbekommen, aber irgendwo fehlt einfach der Pfiff, der die Band früher so interessant machte. Ein paar Ecken und Kanten mehr hätten der Sache nicht geschadet.
das das album ist der absolute hammer, absolut empfehlenswert