The Up Escalator - Trying On The World For Measure

Review

THE UP ESCALATOR? Das klingt irgendwie nach Stairway to Heaven. Aber auch wenn die Musik des Berliner Quartetts gelegentlich ein wenig Seventiesfeeling versprüht, sucht man belegende Parallelen sonst vergebens. Leichte, unbeschwerte Songs irgendwo zwischen Pop und sanften alternativen Klängen prägen „Trying On The World For Measure“ mit unaufdringlichen Melodien und einem vorsichtigen Pendeln zwischen guter Laune und süßer, verhaltener Melancholie. Vergleiche mit MUSE, AEON SPOKE oder den LIGHTNING SEEDS (besonders in „Last Orders“) sind sicher nicht verkehrt, auch wenn THE UP ESCALATOR viel vorsichtiger zu Werke gehen und die lauten Töne meiden. Dadurch lässt das Album jedoch die gewohnte Griffigkeit missen. Um Freunde von RADIOHEAD oder AEON SPOKE zufrieden zu stellen, fehlt es an Melancholie, auf der anderen Seite hat das Material nicht genug Hummeln im Hintern, um in MUSEsche Regionen vorzustoßen. Man hängt irgendwo im nicht näher definierten, oder definierbaren, Raum „Pop“ und meidet jede Art von Aufruhr. Die Musik des Vierers ist gefällig, keine Frage, aber eben genauso unauffällig. Vielleicht würde ihr eine kommerziellere Ausrichtung mit mehr Radio-Appeal gut tun. Die heillos überbewerteten COLDPLAY machen’s ja vor. Ein Song wie das eingängige, melancholische „Smashing Bottles On The Wall“ zeigt, dass die Ansätze gut sind. Sie sollten allerdings dringend mit mehr Nachdruck und mehr Konsequenz in eine bestimmte Richtung verfolgt werden. So wie sie jetzt ist, ist die Musik leider nicht allzu weit von Kaufhaus- oder Fahrstuhlbeschallung entfernt. Von daher liegt man mit dem Bandnamen nicht ganz daneben.

20.12.2005
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