The Unterschicht - Millionaire

Review

Eine neue Band namens THE UNTERSCHICHT erblickt dieser Tage das Licht der Welt, hinter der sich jedoch ein guter alter Bekannter verbirgt. Die Rede ist von Andy Susemihl, der bereits mit OZZY OSBOURNE, GUNS ‚N‘ ROSES und DEEP PURPLE auf der Bühne stand und jahrelang Gitarrist bei ACCEPT und U.D.O. war. Zusammen mit Chris Marr hat Andy Susemihl nun das Projekt THE UNTERSCHICHT gegründet, auf dem neben klassischen Gitarrenriffs auch „innovative Elektronik-Arrangements“ zum Einsatz kommen.

Dem ersten Teil kann man getrost zustimmen, vor allem die ersten zwei Songs „Get me to the world on time“ oder „The free world“ präsentieren sich mit recht dominanten Gitarren, wobei beide Songs durchaus auch eine angenehme Eingängigkeit vorzuweisen haben. Allerdings offenbart sich schon hier, dass die Vocals nicht unbedingt überzeugen können und so überkommt einen sehr früh die Befürchtung, dass „Millionaire“ zu einer etwas nervigen Angelegenheit ausarten könnte. Diese Befürchtung bestätigt sich dann auch umgehend beim folgenden Song „Helpless“, endgültig bergab geht es dann bei „Eiszeit“. Hier kommen die angeblich „innovativen Elektronik-Arrangements“ zum ersten Mal so richtig ans Tageslicht und man muss sich fragen, was hier nun „innovativ“ sein soll. So sehr Andy Susemihl vielleicht in „rockigen“ Gefilden ordentliche Gitarrenarbeit abgeliefert haben mag, so wenig überzeugend bzw. „innovativ“ und gleichzeitig orientierungslos wirken seine elektronischen Gehversuche.

Auch das Zusammenspiel zwischen Elektronik und den mehr oder weniger treibenden Gitarrenriffs kann nur selten überzeugen – früher oder später hört man von der Elektronik „dank“ der dominanten Gitarren eh kaum noch was. Auch den Songs an sich kann man leider nur noch wenig abgewinnen, viele dümpeln doch eher belanglos vor sich hin und die eingangs erwähnten schwachen Vocals machen „Millionaire“ nur zu einem bedingten Hörgenuss. Gegen Ende des Albums wird die Elektronik dann immer mal wieder fast komplett zurückgeschraubt („Gordon Brown“, „Spirits“), was die Songs jedoch auch nicht wirklich besser macht und stattdessen eher eine gewisse Unruhe auslöst, da das ganze Album in sich irgendwie nicht stimmig bzw. ausgeglichen rüberkommen will.

So bleibt meines Empfindens nach von „Millionaire“ leider nicht viel Positives in Erinnerung, wirkt das Album insgesamt betrachtet doch sehr orientierungslos und bietet unter dem Strich weder überzeugende Songs noch die angekündigten innovativen elektronischen Einflüsse.

27.10.2008

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