The Unguided - Fragile Immortality

Review

Galerie mit 15 Bildern: The Unguided - Rockharz 2019

THE UNGUIDED aus Falkenberg machen ihrem Namen mit dem neuen Album „Fragile Immortality“ wahrlich keine Ehre, denn die Schweden sind alles andere als planlos – im Gegenteil! THE UNGUIDED wissen genau, wo es langgeht und marschieren unaufhaltsam ihren Weg. So vorhersehbar das Ergebnis ist, genauso kurzweilig ist es aber auch. Das vorab veröffentlichte Video zum Song „Inception“ fasst die Stimmung der Band sehr gut zusammen: Modern, motiviert und scheinbar makellos. Die Band setzt sich aus einem Teil ehemaliger Mitglieder von SONIC SYNDICATE und CIPHER SYSTEM zusammen, als THE UNGUIDED sind die Männer seit 2010 unterwegs.

Während der Takt gnadenlos nach vorne marschiert, abgefedert von melodiösem Klargesang und angetrieben von fauchendem Geschreie, überraschen die THE UNGUIDED häufig mit überdurchschnittlich guten Gitarrensoli der Extraklasse. Die Instrumente haben besonders die Gitarristen felsenfest im Griff, packende Energie in jedem Song und hervorragende Gesangsleistungen machen „Fragile Immortality“ zu einem runden Werk. Refrains scheinen sowieso in Schweden erfunden worden zu sein und auch „Fragile Immortality“ geizt nicht damit. Ein Ohrwurm nach dem anderen wird mit Hochgeschwindigkeit präzise auf den Hörer abgefeuert. Richard Sjunnesson und Roland Johannsson scheinen ein blind eingespieltes Team zu sein und werfen sich die Bälle zielsicher abwechselnd zu. Im etwas gemächlicheren „Eye Of The Thylacine“ demonstriert die Band, dass auch die Kopfstimme ordentlich eingesetzt werden kann. Die besondere Würze geben die Keyboardsounds, die intelligent eingesetzt wurden und „Fragile Immortality“ mehr Fläche bieten, ohne zu dick aufzutragen. Mit „Oblivion“ haben THE UNGUIDED einen der eingängigsten Tracks ans Ende gepackt, hier gibt es von allem noch ein Quäntchen mehr, was das Schlusslicht für mich zu einem der Highlights macht.

Letztendlich führen die relativ wenigen Überraschungen zur Wertung. THE UNGUIDED bleiben doch sicherheitshalber auf ihrem Weg und wagen sich nicht an allzu große Experimente ran. Fans von TRIVIUM und natürlich auch SONIC SYNDICATE werden großen Spaß an dem Mix aus zugänglichen Refrains und akzentuiertem Geballer haben. Die Trveheimer können über Modern Metal schimpfen wie sie wollen, aber man kann den fünf Musiker wenig vorwerfen und muss zusammenfassend zugeben: Leider geil.

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31.01.2014

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