The Unguided - Father Shadow

Review

THE UNGUIDED haben sich in den letzten Jahren auch unabhängig der SONIC SYNDICATE-Vergangenheit einiger Mitglieder einen Namen gemacht. Als Schubladen-Nachbarn werden sie allerdings weiter gelten – daran ändert auch das in der beiligenden Pressinfo zu „Father Shadow“ thematisierte Emanzipationsversprechen nichts. Vor allem, wenn das Bonusmaterial aus SONIC SYNDICATE-Coverversionen besteht, das nur am Rande.

„Fahther Shadow“ ist ein typisches Album der Schweden

Davon abgesehen lässt sich der Fokus getrost auf „Father Shadow“ richten, das wieder ein ordentliches THE UNGUIDED-Album geworden ist. Was ausbleibt, sind die großen Überraschungen oder Ausreißer. Erneut agiert der Fünfer auf dem schmalen Grat aus Eingängigkeit, Hochglanz und Schmalz. Eingestreute härtere Momente in Metalcore-Manier sorgen immerhin für etwas Wucht. Insbesondere in diesen Parts finden sich dann auch Referenzen an die heimische Melodic-Death-Metal-Szene. Selbstverständlich in eine dicke Produktion verpackt. Stampfer, wie die ersten Minuten von „Crown Prince Syndrome“ andeuten, bleiben allerdings die Ausnahme.

Stattdessen ist auch auf „Father Shadow“ der Fokus auf Melodien, Hooks und Klargesang gerichtet. So wandeln THE UNGUIDED schnell wieder an der Grenze zur Cheesiness wie im zuckersüßen „Where Love Comes To Die“. Demgegenüber stehen aber Songs der Sorte „War Of Oceans“ oder „Stand Alone Komplex“, wo das Zusammenspiel aus härteren Rythmen und hochmelodischen Momenten sowie harschen Vocals und Klargesang, besser gelingt. Der richtige Ohrwurm will sich aber auf „Father Shadow“ nicht finden.

THE UNGUIDED fehlt es an Hits

Womit wir auch dabei wären, was THE UNGUIDED auf ihrem neuesten Album vielleicht am meisten fehlt: Ein bis zwei Hits. Denn gefällig ist das melodische Treiben, das zeitweise Ausflüge gen Metalcore oder Power Metal nimmt, durchaus. Hängen bleibt allerdings relativ wenig – da bietet das „Jailbreak“-Cover (SONIC SYNDICATE) im Bonusmaterial mehr Gedächtnisstützen. „Father Shadow“ ist am Ende ein typisches THE UNGUIDED-Werk, das sich problemlos in die Diskografie einreiht, aber weder mit einem Plus an Härte überrascht noch von Ohrwürmern dominiert wird. Ordentlicher moderner Melodic Death eben.

03.10.2020

Chefredakteur

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