Mit einem fett ballernden Intro-Track beginnt das Debütalbum der aus Toronto stammenden Metaller THE UNBORN DEAD, und es lässt sich schnell und unschwer erkennen, worum sich das Vierergespann Stefano Manera (Vocals), Darek Palubiak (Bass), Johnny Macri (Drums) und John Murphy (Guitars) auf „Primitive Origins“ kümmert. Hier regiert Old School Death Metal mit leicht technischer Schlagseite; unverblümt aufs Auge, nicht lange labern, Taten statt Worte und bunte Bilder. Sound-technisch schön vollmundig ausgesteuert rumsen einem die Bassdrums richtig saftig um die Ohren und die Gitarren sägen dir ritzen in die Schädeldecke. Sehr fein, zumal wir hier nicht über ein neumodisch klinisches Klanggewand sprechen sondern über organischere, „alte“ Produktionstechniken.
The UNBORN DEAD haben diese gewaltige Grundschwere in ihrer Musik, die sich wie eine musikalische Last anfühlt. Hier klingt nichts leichtfüßig oder mal eben kurz und knackig dahingedudelt sondern überaus brutal und auf den Durchschlagsfaktor konzipiert. Ohnehin verzichten die Burschen bis auf wenige Zwischenspielchen weitestgehend auf überschwengliches Saitengegniedel und konzentrieren sich vornehmlich auf den Hammerschlag direkt ans Kinn. Überschallgeschwindigkeit nutzen die Kanadier dabei gerne und oft, verfallen aber nie in monotone Blast-Orgien. Hier wird gut ausgelotet zwischen ballernden Midtempo-Brocken und fetten Blastbeats. Herrlich anzuhören, wie auf „Primitive Origins“ der Death Metal regelrecht zelebriert und ausgelebt wird.
Stücke wie „Totalitarian RItes“ oder „Upward Crawl“ sprechen eine deutliche Sprache und dürften das Album als Anspieltipps am allerbesten wiedergeben. „Primitive Origins“ hat hammermäßige einzelne Passagen am Start und kann mit einem engen musikalischen Konzept begeistern und somit auftrumpfem. THE UNBORN DEAD erscheinen als Newcomer für mich überaus sympathisch und machen neugierig auf das, was da wohl in der Zukunft hoffentlich noch kommen mag. Ein geiler, brutaler Hoffnungsschimmer unter den leider immer ähnlicher klingenden Bands des Genres.
Wirklich gute Review. Trotz nicht zu überhörender Affinität zum Old-School-Death-Metal klingen ‚The Unborn Dead‘ herrlich frisch und aktuell. Wer mit einer Mischung aus viel SUFFOCATION und gelegentlichen Anspielungen auf HATEBREED was anfangen kann, der sollte hier unbedingt reinhören. Geil!