The True Nukular - Katastrophenkult

Review

Das man nicht immer allzu ernst nehmen sollte, kommt im Black Metal leider viel zu selten zur Sprache, zumindest nach außen hin. Klischees können durchaus zum Lachen anmuten ohne dabei zu völliger Lächerlichkeit zu verkommen. Diesen Anspruch zu erfüllen ist sicher nicht leicht und doch sind THE TRUE NUKULAR weit davon entfernt, auf ihrer Debüt-EP rein auf Spaß zu setzen.

Ehrlich gesagt ist der humoristische Anteil sogar auf den Namen und den Hidden-Track reduziert, der Rest von „Katastrophenkult“ ist gelebte Spontaneität talentierter Musiker. Das Trio aus Baden-Württemberg, das u.a. aus ehemaligen ATRAS-CINERIS- und aktuellen KRATEIN-Mitliedern besteht, ist alles andere als eine reine Spaß-Kapelle. Geboten wird ein Black-/Death-/Thrash-Bastard der im War-Metal-Kostüm verkleidet sofort mächtig Dampf macht. Überraschend eingängig zeigt sich das Material, voller Spielfreude holzen sich die Drei meist in hoher Geschwindigkeit durch’s Dickicht, ohne dabei auf Melodien oder ähnlich redundantes Zeug zu setzen. Nur selten wird das Tempo gedrosselt um die Anspannung bis zur nächsten Attacke auszukosten. Rohheit und doch kein alltägliches 08/15-Gerumpel. Dazu wirkt „Katastrophenkult“ dann doch zu durchdacht. Sauber und druckvoll produziert ohne dabei an Kanten einzubüßen ist die Scheibe obendrein.

Wer also auf sanfte Unterhaltung keinen Bock hat und auch mit einem eher gurgelnd dahinkotzenden Fronter klar kommt, wird bei „Katastrophenkult“ durchaus fündig. Eine musikalische Offenbarung ist das natürlich keineswegs, aber Spaß macht der Krawalltrupp deshalb nicht weniger und für den netten Preis von 6,66€ gibt es das nächste Klischee gleich obendrauf.

29.04.2012

Chefredakteur

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