The Troops Of Doom - A Mass To The Grotesque

Review

THE TROOPS OF DOOM knüpfen mit ihrem Namen an vergangene Zeiten an. Bandleader Jairo Guedz übernahm in den Anfangstagen von SEPULTURA die Lead-Gitarre und hat seine neue Gruppe nach dem bekanntesten Song des Klassikeralbums „Morbid Visions“ benannt. Entsprechend Old School ist der Death-Thrash-Metal, der auf „A Mass of the Grotesque“ zu finden ist.

Das Album knüpft nahtlos an das Debüt „Antichrist Reborn“ an und erinnert stark an die frühen SEPULTURA. Konkret sind es das aufwühlende Riffing, das von Tempowechseln aufgebrochen wird, die diabolischen Melodien im Hintergrund der Strophen und die aggressiven Vocals des ehemaligen DARKEST HATE WARFRONT-Gitarristen Alex Kafer, die von den brasilianischen Altmeistern inspiriert sind.

THE TROOPS OF DOOM – ein Name, der verpflichtet

Dies ist zum einen nicht verwerflich, da Jairo diesen Sound vor fast 40 Jahren mitentwickelt hat. Zum anderen ist dieser Ansatz genau die richtige Entscheidung gewesen, denn es mag zwar viele Old-School-Death-Thrash-Bands geben, aber sucht man nach dieser speziellen Ausprägung des gepflegten Geknüppels, sind die Auswahlmöglichkeiten begrenzt.

Außerdem stimmt die Qualität auf „A Mass of the Grotesque“ vor allem in der ersten Albumhälfte. „Dawn of Mephisto“, „The Impostor King“ und „Faithless Requiem“, überzeugen durch ihre rasanten und melodischen Riffs, gnadenlosen Blastbeats und packendem Groove. Ab dem langatmigen „Psalm 7:8 – God of Bizarre“ wagen sich THE TROOPS OF DOOM jedoch immer wieder an komplexere Midtempo-Nummern, die nicht richtig zünden wollen. Zwar stimmt die diabolische Atmosphäre durchgehend, aber verspielte Stücke wie „The Grotesque“ und „Venomous Creed“ wirken unterm Strich zu überladen.

Alte Schule ohne Mief

Ausnahmslos gut gelungen ist die druckvolle Produktion. „A Mass of the Grotesque“ wurde von Jim Morris im Morrisound Studio gemastert und klingt wie ein zeitgemäß abgemischter Klassiker. Für zusätzlichen Old-School-Charme sorgt das von Dan Seagrave gestaltete Cover-Artwork.

Wer die 1980er-Werke von SEPULTURA und SODOM abfeiert, neuen Stoff aber mit frischem Sound bevorzugt, macht mit dieser Platte also nichts falsch. Auch wenn die meisten Songs lediglich solider Standard sind, macht „A Mass of the Grotesque“ rundum Spaß. Neugierige, die in den ganzen Krawallzirkus reinschnuppern wollen, werden mit den Klassikern aber trotz ihres Alters und meterdicken Schichten Gruftstaub immer noch besser bedient.

03.06.2024
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