The Treatment - Generation Me
Matthias Weise 
THE TREATMENT hatten es im vergangenen Jahr mit einigen Besetzungswechseln sicherlich nicht ganz leicht. Doch nun kommt mit “Generation Me“ das mittlerweile dritte Album der Band auf den Markt, auf dem erstmals Mitchel Emms als Sänger zu hören ist.
“Generation Me“ beginnt passenderweise mit “Let It Begin“, einer poppigen Rocknummer, die aufgrund der unglaublich eingängigen Hook die nächsten Stunden im Kopf der Zuhörerschaft verharren wird. Auch wenn der Song etwas an Teenie-Rock erinnert – Kompliment für die Fähigkeit, einen solchen Ohrwurm zu schreiben. Mit “The Devil“ folgt einer der stärksten Songs des Albums. THE TREATMENT erinnern hier mehr als einmal an AC/DC. “The Devil“ ist kraftvoll, rotzig und entwickelt sich zu einer reifen Hard Rock Nummer. Während “Tell Us The Truth“ relativ eintönig und ereignislos verstreicht, kann der Titeltrack “Genration Me“ nahezu auf ganzer Linie überzeugen. Tolle Gitarrenmelodien treffen auf einen einprägsamen Refrain und gipfeln in einem brachialen Ende.
So gut das Album auch beginnt, es deutet sich bereits in den ersten Songs ein generelles Problem an, denn Mitchel Emms‘ Stimme ist auf Dauer unglaublich anstrengend. Der oft nur als Gekreisch wahrzunehmende Gesang versucht offenbar an Brian Johnson oder gar Bon Scott heranzukommen, was leider nicht wirklich gelingt.
Weiterhin können die Lieder von THE TREATMENT nicht durch Eigenständigkeit glänzen. Sehr häufig ähneln sich die Songs hinsichtlich Struktur, Riffing und Melodie, was “Generation Me“ zu einem eintönigen und Innovation vermissenden Album werden lässt, dass allzu häufig wie eine softere Version von AC/DC klingt. Kaum ist man zu dieser Einsicht gelangt, können THE TREATMENT immerhin kurzzeitig noch einmal glänzen. “Bloodsucker“ ist ein starker, treibender Song, der musikalisch in härtere Gefilde abdriftet und so verdeutlicht, dass “Generation Me“ an einigen Stellen mit dem großen Vorbild mithalten kann.
THE TREATMENT liefern demnach ein durchwachsenes Album, welches stilistisch zwischen Hard Rock, Pop und Classic Rock pendelt. Für künftige Veröffentlichungen sollten die Briten noch etwas mehr Wert auf Abwechslungsreichtum in Songwriting und Gesang legen.
Diese Rezension kann ich leider so absolut gar nicht nachvollziehen, sie dürfte auch vom überwiegenden Gros anderer Rezensionen dieser Scheibe völlig abweichen, aber Musik ist halt Geschmackssache.
Für mich eine Hammerscheibe!