Man möge bitte einen Blick auf das Cover werfen und sich dann dazu die passende Musik vorstellen – so in etwa lassen sich die Traceelords wohl am besten beschreiben. Eine verworrene amerikanische Mischung aus Punk und Rock’n Roll, mit teilweise richtig angenehm bratzenden Gitarren und diversen nicht ganz ernst gemeinten Einlagen zwischen den Songs. Wer also auf gute Laune und rollende Gitarren steht ist hier richtig – die anderen könnten sich mit dem teilweise nicht wirklich ausgereiften Songwriting ziemlich stören. Machen wir’s mal ganz mathematisch: Ignoriert man die 40 sekündige (!) „Rock Oper“ Personal Tailor, hat man 12 Songs vor sich liegen. Sechs davon sind ordentlich und gehen binnen weniger Sekunden ins Blut, wie zum Beispiel der klasse Opener ‚Get out alive‘ oder der Schlusssong ‚More than meets the Eye‘. Die anderen sechs Songs gehen unter, können nicht richtig mitreißen und führen den Finger unweigerlich auf die Skip-taste, wie zum Beispiel die unsägliche Ballade ‚Urinlove‘ oder das schon 1000mal gehörte ‚I do‘. Die daraus resultierenden 5 Punkte werden dann noch aufgewertet durch den Übersong ‚Mastercard‘, welcher mit improvisierter Big Band und 100 % Adrenalin absolut fesseln kann und das Konzept aus Punk und Rock’n Roll der 4 Hagener wohl am besten präsentiert. Und um am Schluss des Reviews noch einmal die Promo Beilage zitieren zu wollen: „Eine Band wird nicht im Proberaum gut, sondern auf der Bühne.“ Für die Traceelords wird das wohl zu treffen, denn live werden sie sich als Vorgruppe von unter anderem J.B.O. und Molly Hatchet wohl schon einen großen Namen gemacht haben. Ohne Crowd und Bier macht der Sound auf Refuse to kiss Ass aber wirklich nicht so viel Spaß…
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