Musikalisches Neuland zu kultivieren ist für die Norweger The 3rd and the mortal nichts Ungewöhnliches. Nach vier Jahren Funkstille ist „Memoirs“ allerdings kein Blick in die eigene Vergangenheit, in der man Anfang der Neunziger mit dem Album „Tears laid in earth“ und der EP „Sorrow“ einer ganzen Armada von Bands mit weiblichen Sängerinnen den musikalischen Grundstein legte. „Memoirs“ ist fest in der heutigen Zeit verankert und greift das urbane, den unvergänglichen Rhythmus der Stadt auf. Agile Beats und verspielte Loops verflechten sich mit rockigen Elementen und allerlei elektronischen Effekten zu einem lebendigen Klangdickicht. Sterilität und Kälte sind trotz den Mitteln der Moderne ein Fremdwort für die neun Stücke, deren Emotionsradius von verführerisch, weich über schräg, leicht dissonant bis hin zu düster und taumelnd geschlagen werden kann. Durch dieses treibende, wabernde, schwelende Klangetwas tasten sich, mal bedächtig, mal bestimmend, insgesamt fünf Stimmen, die The 3rd and the mortal aufbieten, um der Vielzahl an Stimmungen gerecht zu werden, die „Memoirs“ transportiert. Denn dies ist Ihnen, trotz der Verschiedenheit der Mittel, über die Jahre geblieben: die Fähigkeit Emotionen zu transportieren.
grandiose band, grandioses neues album und somit ein gelungenes comeback!! allerdings können mich nicht alle songs auf dem aktuellen werk begeistern, besonders der männliche gesang langweilt oftmals mehr und wenn die technik zu sehr überhand nimmt, nervts auch richtig. ich wäre eher erfreut gewesen, die alten >the 3rd and the mortal< zu hören, als dieses trippige etwas, aber würde ich das album schlecht machen, müsste ich gleich jede objektivität an den nagel hängen. so ist es also wirklich ein geniales, außergewöhnlichs album geworden, welches mir aber lange nicht so viel gibt, wie die älteren alben es vermochten. 7 punkte ist es mir aber wert. – grimm
Seit Kari die Band verlassen hat… *seufz*, aber wer hätte auch wirklich geglaubt, dass ein Album wie "Tears laid in earth" überboten werden kann?! Aber ZUM GLÜCK gibt es Alternativen, bei denen einem ganz warm ums Herz wird. Mein persönlicher Favorit ist die australische Band "Chalice", deren Frontfrau Shiralee mehr als einmal an die gute alte Kari erinnert… . Jeder, der TLIE mochte, wird z.B. mit Chalices "Chronicles of Dysphoria" gut bedient. Aber Chalice sind leider so unterbewertet, dass sie nicht einmal in den Reviews hier Beachtung finden, dafür aber jede Menge…
tolles Comeback einer meiner Alltime-Faves – gewohnt innovativ auf neuen Wegen wandelnd ! Und vielen Dank für den obigen Tipp \"Chalice\" aus Australien. Diese Band hat wirklich viel mehr Beachtung verdient !!!!!!
ein richtig gutes trip hop album, leider mit zu wenig elementen der alten third and the mortal, denn am besten sind sie immer dann, wenn seltsame klaviermelodien einfliessen (the city), verquere gitarren auf jazzige basslinien treffen (fools like us), oder leicht schräge gesangslinien dargeboten werden (ersten zwei songs). der rest schwebt irgendwo zwischen massive attack, sneaker pimps und ein ganz klein wenig björk und ist solide. es wäre mehr drin gewesen, wenn diese quetschtöle von nölsänger bei song 7 und 9 nicht gewesen wäre, der wohl die gothic fans bei der stange halten sollte. übrigens finde ich das cover (und das restliche artwork sowieso) sehr ansprechend.