The Symphonic Wings Of Tragedy - Demo 2008

Review

Stéphane Guimont ist Kanadier und bittet um Hilfe. Oder genauer gesagt: eine kleine Spende. Ein kleines bißchen Zeit, stabil gebaute Nervenstränge und vielleicht einen Obulus von 2 Dollar, den man freiwillig entrichten kann, damit Anfang nächsten Jahres sein erstes Demo auf CD erscheinen kann.

Guimont hat dies im Alleingang eingespielt und aufgenommen, ausgenommen den Gesang – den hat nämlich gar keiner übernommen, sondern die ’symphonischen Flügel der Tragödie‘ erklingen vorerst rein instrumental. Und da liegt auch der Hund begraben. Mit Gesang wären es wenigstens noch sieben halbwegs eintönige, melodische Black Metal Songs geworden, da allerdings nur die Instrumente zu hören sind, fällt ihnen automatisch mehr Aufmerksamkeit zu, die aber ziemlich schnell verfliegt. Der Drumcomputer ist recht simpel programmiert und spart mit Variationen, wo es geht. Leider trifft dies auch auf die Gitarrenarbeit zu, deren Maxime höchstens drei Riffs pro Song zu sein scheint.
Kombiniert mit den alles andere als spektakulär, weil völlig ausgelutscht klingenden Melodien, wird das Demo eher zu einer Belastungsprobe. Nicht richtig Black, dafür oft mit ziemlichem Gothic-Kitsch-Faktor. Die „symphonischen Flügel“ beschränken sich leider auf ein und die selben Keyboard-Synthklänge, die man auch mit jeder Bontempi-Heimorgel hinkriegt, und für die Ohren zu einer symphonischen Tragödie werden.

In den Songs stecken durchaus Ideen, die man weiter verfolgen könnte, aber in der Gesamtausführung klingt es eben viel mehr nach einem Demo eines Demos – Einfälle, die ein Musiker akustisch notiert, um darauf aufzubauen – und dann ein richtiges Demo aufzunehmen.
Bevor Guimont also Geld in eine CD-Produktion steckt, sollte er geistig investieren, und von diesem Kapital mehr in seine Songs stecken.

16.11.2007
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