The Sword - Greetings From...

Review

THE SWORD liefern mit „Greetings From…“ ein besonderes Album ab. Es handelt sich um eine Art Live-Album, dessen Aufnahmen im Rahmen der letztjährigen Tour mit OPETH entstanden sind. Doch anstatt das volle Konzert zu präsentieren, haben THE SWORD neun Songs zusammengestellt, als eine Art Rückblick auf das eigene Wirken.

Der Live-Sound passt zumindest schon mal wie Faust auf Auge. Nicht direkt dreckig, aber mit Fuzz versehen und doch elegant dargeboten. Ein bisschen geht manchmal der Gesang von John Cronise unter, etwa bei „Tres Brujas“, wo er so klingt, als würde er im Hintergrund irgendwelches unverständliches Zeug vor sich hin brabbeln. Aber das kann bei Live-Aufnahmen mal passieren.

Für wen haben THE SWORD „Greetings From…“ zusammen gesäbelt?

Die große Frage, die „Greetings From…“ dagegen leider unbeantwortet im Raum stehen lässt, ist natürlich, für wen diese Veröffentlichung geeignet ist. Die Tracks, die hierauf vertreten sind, sind querbeet aus der Diskografie der Band entnommen. Von „Buzzards“, das vom (noch) aktuellen Album „High Country“ stammt, hin zu „Maiden, Mother & Crone“ vom Zweitwerk „Gods Of The Earth“ ist hier einiges vertreten. Und doch sind es nicht nur technische Probleme, die das Hören ohne Fanbrille negativ beeinträchtigen.

Die zum Teil sehr wilden Gitarren sind jederzeit schön anzuhören, doch ändert das natürlich wenig am teilweise recht schlichten Songwriting und schlichten Darbietung. Letzteres wird am ehesten bei der hier dargebotenen THE SWORD-Interpretation des Gospel-/Blues-Standards „John The Revelator“ von der gleichnamigen Single vom letzten Jahr deutlich. Der Gesang klingt hier einfach nur uninspiriert und auch etwas müde, atmet nicht mal einen Hauch des Souls, den er bräuchte. Und das hat ein Song wie dieser nun wirklich nicht verdient. Man muss es aber nicht gleich übetreiben, siehe/höre Steve Vais Interpretation des Liedes vom Album „The Story Of Light„. Aber etwas mehr Leidenschaft wie bei THE SWORD hat der Song schon verdient.

Doch wie gesagt: Was dem Gesang an Biss fehlt, machen meist die Gitarren wieder wett. Dennoch kann das für Quereinsteiger nicht Kaufgrund genug sein. Denn das Gesamtpaket kann dann doch nicht so sehr überzeugen. So bleibt die Frage, für wen dieses Album gemacht ist. Es fühlt sich nicht wie ein ausgewachsenes Live-Album an, aber es ist auch schwer, es irgendwie sonst zu beschreiben. Definitiv keine B-Seite (dafür ist der Sound zu gut), so viel ist sicher. Es ist vielleicht einfach nur ein Dankeschön der Band an ihre Fans. Als solches geht „Greetings From…“ immerhin in Ordnung. Man sollte eben keine Meisterleistung erwarten…

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03.05.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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