The Stone - Teatar Apsurda

Review

Galerie mit 9 Bildern: The Stone - De Mortem et Diabolum 2017

2014 veröffentlichten die serbischen Black Metaller THE STONE ihr ziemlich beachtliches, siebtes Full-Length-Album „Nekroza“ auf dem Berliner Kultlabel Folter Records, was ihnen eine Menge Beachtung seitens der europäischen Underground-Szene einbrachte und sie auf so manche mittelgroße Bühne führte. Drei Jahre später, Ende 2017, legte das Trio aus Belgrad das achte Album „Teatar Apsurda“ nach – nicht mehr über Folter Records, sondern über das hauseigene und extra für diese Platte gegründete Label Mizantropeon Records. So verständlich es natürlich ist, dass man als Künstler den Wunsch hegt, beim eigenen Werk die Zügel komplett selbst in der Hand zu halten – ob das in Bezug auf den Bekanntheitsgrad ein kluger Zug war, bleibt abzuwarten.

„Teatar Apsurda“ hat Missachtung nicht verdient

Denn bisher segelte das bereits am 9. Dezember veröffentlichte Album hierzulande ein wenig unter dem Radarschirm hindurch, auch bei metal.de – und das hat „Teatar Apsurda“ nicht verdient. Denn THE STONE legen nach dem beeindruckenden, aber doch recht verschrobenen „Nekroza“ nun ein sehr viel gradlinigeres Album hin. Die vielen Disharmonien der letzten Platte sind weitestgehend verschwunden, anno 2017 musizieren die Serben weitaus straighter und, ja, melodischer, dabei aber keinesfalls platter. „Teatar Apsurda“ klingt relativ (!) finster, wofür wohl auch der Sound verantwortlich ist – im Gegensatz zum scharfen, kantigen Klang von 2014 hören sich THE STONE heuer abgründiger, insgesamt wärmer an, eher im Sinne orthodoxen Black Metals als der kälteren Herangehensweise auf älteren Werken der Band.

THE STONE sind keineswegs nur eine weitere Orthodox-Kapelle

Dabei sind THE STONE keineswegs zu einer weiteren Orthodox-Black-Metal-Band geworden, weils gerade in ist. Nein, die Serben behalten ihren typischen Stil bei, Fans früherer Alben werden auch mit „Teatar Apsurda“ bedient. Dennoch klingen die drei Belgrader auf ihrem achten Studioalbum finsterer. Eine Einordnung ist schwierig, aber wer sich etwas auf halbem Wege zwischen den Tschechen INFERNO, den Deutschen KATHARSIS und den Schweden ONDSKAPT mit dem finster-heißen, ausgewogenen, aber nicht zu glatten Sound jüngerer Orthodox-Black-Metal-Schandtaten vorstellen kann, der liegt nicht ganz falsch.

Es gibt keinen Grund, nicht mit diesem Album einzusteigen

Das muss natürlich nicht jedem gefallen, und gerade diejenigen, die erst mit dem verschroben-kalten, kantig-disharmonischen „Nekroza“ zu THE STONE gefunden haben, könnten möglicherweise doch enttäuscht werden. (Dafür jedoch könnten die Serben mit „Teatar Apsurda“ möglicherweise einige verlorengegangene Fans der Alben aus den frühen 2000ern wieder einfangen.) Und wer THE STONE bisher noch nicht auf dem Schirm hatte, der hat keinen Grund, nicht mit „Teatar Apsurda“ anzufangen. Dieses Album mag nicht ganz so speziell sein, wie sein Vorgänger, aber gut ist es allemal!

10.02.2018

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