Nachdem THE STONE auf ihrem letzten Album „Magla“ bereits viele gute Ansätze zeigten, in Sachen Homogenität und atmosphärischer Dichte jedoch noch zu wünschen übrig ließen, war ich doch recht gespannt auf die neue Scheibe. Mit ein bisschen Feinarbeit könnte die Truppe nämlich durchaus einen richtigen Knüller hinlegen. Tja, und was stelle ich nun beim Studieren des Infozettels leicht enttäuscht fest? „Neke Rane Krvare Vecno“ ist überhaupt kein neues Material, sondern ein Re-Release von „Some Wounds Bleed Forever“, dem Debütalbum aus dem Jahre 2000 der damals noch unter dem Namen STONE TO FLESH agierenden Band. Außerdem befinden sich als Bonus noch zwei ebenfalls schon etwas ältere EP-Tracks und ein Liveclip auf dem Silberling.
Logischerweise kann man hier also keine Weiterentwicklung erwarten. Es sei denn, THE STONE haben die Zeitmaschine erfunden, sich ein paar Jährchen zurück in die Vergangenheit gebeamt und ihre Musik nachträglich (oder „vorträglich“?!) verbessert. Klingt aber leider nicht so. Die acht Stücke von „Some Wounds Bleed Forever“ sind nämlich furchtbar langweilig und zeigen schonungslos auf, dass THE STONE zum damaligen Zeitpunkt von anspruchsvollem Songwriting reichlich wenig Ahnung hatten und unter schlimmer Einfallslosigkeit litten. Kein einziges Riff, keine Melodie bleibt hängen, alles klingt breiig und einförmig, so dass ich oft nicht einmal so richtig registriere, wenn ein Song endet und der nächste beginnt. Ordentlich gespielt und schön roh ist das Ganze ja, aber das alleine macht aus kopf- und strukturlosem Geböller eben noch keine gute Musik.
Gar nicht von schlechten Eltern sind hingegen die zwei Bonustracks jüngeren Datums, bei denen THE STONE deutlich überlegter vorgehen, einige feine Melodien aus dem Ärmel schütteln und überhaupt viel reifer wirken. Das bringt „Neke Rane Krvare Vecno“ immerhin noch ein Zusatzpünktchen ein, ändert aber auch nichts daran, dass das restliche Material im Prinzip unnötig ist.
Der Sinn und Zweck dieser Wiederveröffentlichung bleibt somit eher fraglich, da die ganz alten Stücke auf die meisten Hörer eher abschreckend wirken dürften und wenn überhaupt nur für eingefleischte Fans der Band von Interesse sind. Wenn die Serben es beim nächsten Versuch schaffen, ein ganzes Album in der Qualität der beiden EP-Songs abzuliefern, dann lasse ich allerdings auch gerne mal eine erfreulichere Punktzahl springen!
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