Spiritual Bat,the - Mosaic
Eckart Maronde
Zwischen Old school Gothic, Deathrock, New Wave und Batcave – das italienische Duo THE SPIRITUAL BAT bewegt sich vornehmlich in den Düsterstilen der Frühachtziger. Stilbewusst, selbstsicher, mit einer gewissen Portion Verschrobenheit und in den verwendeten Mitteln so heruntergefahren, dass ihr neues Werk „Mosaic“ trotz allem nicht übermäßig antiquiert klingt.
„Mosaic“ ist zunächst einmal Gitarrenmusik: Das Grundgerüst sind düstere und dichte Gitarrenriffs, die von effektvollen Keyboards ergänzt werden. Unterfüttert wird das Ganze durch schamanisches Drumming, bei dem das Antreiben nicht so sehr im Vordergrund steht, sondern vielmehr das Verharren – ganz passend zu den evozierten Szenerien: vertonte Alpträume, der Geruch des Todes, unwirkliche Szenerien, ein sich im Kreise drehen, unmöglich zu entfliehen. Bestens in Szene gesetzt von Frontdame Rosetta Garri, die dem Ganzen mit ihrer Stimme das mal gefühlvolle, mal giftige Sahnehäubchen aufsetzt: Der Gesang ist natürlich durch eine ganze Armada an Effekten aufgepeppt, aber in seinem Wesen abwechselnd sanft und fordernd, verspielt und absolut.
Zusammen ergibt das eine Reihe eingängiger und ausdrucksstarker Songs, wie den mystisch angehauchten Titeltrack, das durch aberwitzige Halleffekte verfremdete „We Are Born We Live We Die“ oder das nachdenkliche „So Proud“. Bei „Linfo“ wiederum kaskadieren Gesang und Gitarren dramatisch, wodurch eine hypnotische Stimmung erzeugt wird. Trotzdem sind viele der Songs auf „Mosaic“ ziemlich gut tanzbar – und trotz aller Düsternis sind sie darüber hinaus äußerst eingängig. Somit kann das Fazit nur lauten, dass die beiden Protagonisten von THE SPIRITUAL BAT mit „Mosaic“ ein äußerst komplettes, stimmungsvolles und gelungenes Album abgeliefert haben. Freunde von Achtziger-Jahre-Gothic, gediegener Schwarzromantik und Fledermaushöhlen kommen hier voll auf ihre Kosten.
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