Bei THE SPIRIT CABINET kommt man um ein wenig Namedropping nicht herum: Unter diesem Banner hat sich mit URFAUST-Sänger Wilhelm – hier als Snake McRuffkin unterwegs -, Johnny Hällström a.k.a. Heer Antikrist bzw. Jack Hellfire von unter anderem ZWARTKETTERIJ, Cromwell Fleedwood/Quornelius Backus von HOODED PRIEST sowie Erich Vilsmeier alias Marchosias von CIRITH GORGOR so manche Größe der niederländischen Metalszene versammelt, um etwas zu spielen, das nicht ganz einfach zu kategorisieren ist. Auf „Hystero Epileptic Possessed“, dem Debütalbum von THE SPIRIT CABINET, geben sich klassischer Heavy Metal, okkult-melodischer Black Metal sowie eine Menge Doom-Einflüsse die Klinke in die Hand, wobei es den Kern nicht treffen würde, würde man die Musik der Band einfach als Mischung aus den genannten Subgenres beschreiben.
Denn THE SPIRIT CABINET vermengen diese drei Zutaten so gekonnt zu einer einheitlichen und schmackhaften Suppe, dass man für „Hystero Epileptic Possessed“ eigentlich eine neue Schublade aufmachen müsste. Aber wer braucht sowas, wenn man Musik wie diese haben kann? Die Gitarren spielen sich finster, eingängig und melodisch durch das Album, der Bass wummert vor sich hin, das Schlagzeug gibt hypnotisch den meist langsameren Takt vor. Und über all dem: Snake McRuffkins grandiose Stimme, die bereits bei seinem Hauptbetätigungsfeld URFAUST für den größten Teil des Wiedererkennungswertes verantwortlich ist und dem auf „Hystero Epileptic Possessed“ in nichts nachsteht.
Dabei sind sechs ganz hervorragende Heavy/Doom/Black-Metal-Stücke herausgekommen, die nicht nur stimmungsvoll klingen, sondern auch gut ins Ohr gehen. Als positive Beispiele seien der Opener „The Black Lodge“, das vergleichsweise flotte „Hexenhaus“ oder der namensgebende Song „The Spirit Cabinet“ genannt – wobei mit Ausnahme des etwas gewöhnlichen „Credulity“ keines der Stücke auf „Hystero Epileptic Possessed“ qualitativ abfällt. Wer sich eine Mischung aus URFAUST, PENTAGRAM, BLACK SABBATH und SAXON vorstellen kann, der bekommt mit THE SPIRIT CABINETs Debüt ein Highlight serviert!
NWOBHM trifft auf Doom! Das nicht mal schlecht. Der Gesang ist eher kauziger Natur, Bei einigen „AAAAAhs“ habe ich den Eindruck er sitzt beim Zahnarzt, der ohne Betäubung bohrt.