The Sorcerer - A Graveyard Of Fallen Dreams

Review

Auf gewisse Weise wird Hugo Andremon dem Namen seiner Ein-Mann-Combo schon gerecht. Zwei Hauptzutaten kochen in seinem großen Hexenmeister-Kessel vor sich hin: Black und Heavy Metal. Wie der Portugiese auf seinem ersten (endlich, aber dazu gleich mehr) Studioalbum Tradition mit Extreme zu sinnvollen Songstrukturen verknotet, macht Eindruck. Genug Zeit ist ja vergangen. Mitte der 90er hat er THE SORCERER bereits gegründet, zwei Demos (1996 und 2002), eine Split-Veröffentlichung 2013 und insgesamt 20 Jahre später präsentiert uns „A Graveyard Of Fallen Dreams“ keine magische, aber eine sehr bemerkenswerte Kombination aus zwei metallischen Spielarten, die in der Regel auf so direkte Berührungspunkte verzichten.

„The Bearer Of Light“ startet nach einem etwas zu langen Intro mit viel Groove – ein treibendes Riff, das gut ins Ohr und in den Nacken geht, führt im Vergleich mit späteren Black-Metal-Attacken recht zahm, aber stimmungsvoll in die Songs. Der Beginn von Entre As Trevas E A Sarjeta“ folgt dem Muster und läutet sachte, dann etwas thrashig ein. „The Spectre“ beglückt durch das melodische Lead-Guitar-Ende, bevor mit „The Guardian Spirit“ das abstandslos beste Lied von „A Graveyard Of Fallen Dreams“ folgt, das die Stärken von THE SORCERER wirksam bündelt. Traditionelle Gitarrenarbeit und Harmonien wechseln sich wie selbstverständlich mit fixem Geknüppel, schwarzen Melodien und Krächzstimme ab. Das albumintern stärkste Black-Metal-Riffing macht einem Heavy-Metal-Riff par excellence Platz, das wiederum von cleaner Gitarrenspielerei abgelöst wird, nur um zwischenzeitlich epische Soloarbeit einzustreuen.

„A Graveyard Of Fallen Dreams“ überrascht durch seine musikalische Ausrichtung und Vermischung. Oldschool-Charme und organischer Klang tuen ihr Übriges. Wäre das Teil zeitlich näher an der Bandgründung entstanden, hätte es vielleicht die ganze Welt verzaubert. Spaß beiseite, doch manche Elemente klingen heute einfach zu bekannt, um über die Siebener-Wertung hinauszugehen. Weil die für ein Debüt wiederum sehr gut sind, bleibt mir nur noch zu sagen: Weitere zwanzig Jahre für ein Folgealbum sind nicht drin Hugo!

02.05.2014
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