The Sleeper - Aurora

Review

Von THE SLEEPER habe ich bisher nichts gehört, und es scheint auch so, als sei „Aurora“ ihr erstes großes Ding. Mit Mastermind Philipp Mundus und einer starken Produktion von WAR-FROM-A-HARLOT’S-MOUTH-Gitarrist Simon Hawemann im Gepäck steht einer gut besuchten Tour als Support von HEAVEN SHALL BURN, NEAERA oder CALLEJÓN eigentlich nichts mehr im Wege. Denn wer neun etwa gleichwertig gute Tracks auf eine CD packt, ein spannendes Artwork bietet und zudem einen fähigen Shouter und Sänger in der Band hat, dem ist es zu wünschen, dass mehr aus der Sache wird als eine Spaßkapelle.

Coole und durchdachte Texte treffen hier auf teils polyrhythmisches Drumming, druckvollen Bass und technisch-versierte Gitarren, die dennoch auf’s Songwriting fokussiert bleiben. Der Gesang ist sehr abwechslungsreich und authentisch gestaltet und befindet sich im Rahmen der Clean-Vocals stets im autotune-angemessenen Bereich.

Mal klingt SALT THE WOUND durch, mal EMMURE, hier und da ein bisschen ARCHITECTS, ohne die eigene Identität zu vernachlässigen. Erfreulich ist vor allem, dass die verwendeten Melodielinien und Harmoniefolgen nicht wie 1000-Mal-gehört klingen, sondern eine frische Brise mit sich bringen, die der Scheibe eine ausgesprochen angenehme Stimmung sichert. Jedem Song wohnt ein anderer Sound inne, eine andere Atmosphäre, was dieses Album zu etwas Besonderem macht.

THE SLEEPER sind nicht austauschbar, erfinden das Rad nicht neu, sind weder berechenbar noch zu vertrackt, nicht zu verfrickelt und nie zu straight. „Aurora“ ist schlicht und einfach ein tolles Stück Musik. Hoffentlich überschreiten wir beim nächsten Mal die 30 Minuten Spielzeit.

03.03.2013
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