The Skull - The Endless Road Turns Dark

Review

Sechs Jahre ist es her, dass sowohl bei Ron Holzner als auch bei Jeff Olson das Telefon klingelte. Jeweils am anderen Ende der Leitung: Eric Wagner, ehemaliger Frontmann der Doom-Metal-Legenden TROUBLE, bei denen die beiden anderen Männer selbst viele Jahre beschäftigt waren. Holzner am Bass, Olson hinterm Schlagzeug. Eric selbst hatte TROUBLE vier Jahre zuvor mit der Begründung verlassen, dass er mit dem Leben auf Tour einfach nicht mehr klarkomme. Inzwischen habe er aber wieder Lust, zumindest ein paar Gigs zu spielen und wolle dabei auch ein paar alte TROUBLE-Songs performen. Ob Ron und Jeff ihn dabei nicht unterstützen möchten, wollte er wissen. Beide Männer sagten zu und THE SKULL waren geboren.

THE SKULL haben die Original-Stimme von TROUBLE im Gepäck

Lothar Keller und Michael Carpenter von SACRED DAWN verstärkten die drei ehemaligen TROUBLE-Musiker für die Gigs an den Gitarren. Doch bei den Auftritten blieb es nicht. Schon bald zeichnete sich ab, dass THE SKULL mehr zu sagen haben und nicht bloß eine nostalgische Tribute-Band bleiben wollten. 2014 erschien deswegen der erste eigene Langspieler namens „For Those Which Are Asleep„. Das Ergebnis war leider eher mittelprächtig und konnte nicht jeden Kritiker überzeugen.

Inzwischen wurden auch THE SKULL von Bandalltag eingeholt. Das Besetzungskarussell drehte sich, immer mal wieder ging es auf Tour und ein neues Album musste so langsam auch einmal sein. Olsen und Carpenter sind nicht mehr dabei. Ihre Posten haben inzwischen der langjährige CATHEDRAL-Drummer Brian Dixon und Gitarrist Rob Wrong von WITCH MOUNTAIN inne. Eine hochwertige Besetzung, eigentlich, von der man durchaus etwas erwarten dürfte.

Der Funke will nicht überspringen

Doch wie auch schon das letzte Album wirkt „The Endless Road Turns Dark“ streckenweise ziemlich lustlos. Zwar beherrschen die anwesenden Musiker ohne Frage ihre Instrumente, schaffen es aber nicht, den Zuhörer mitzureißen. Eric Wagner begnügt sich weitestgehend mit unaufgeregtem Sprechgesang, Brian Dixon am Schlagzeug liefert eine unspektakuläre Standard-Figur nach der anderen ab. An den Saiten hingegen sieht es etwas besser aus: Ron Holzner packt hin und wieder einen interessanten Basslauf aus, Lothar Keller und Rob Wrong überzeugen mit spielfreudigen Gitarrenmelodien – aber leider auch nur vereinzelt.

THE SKULL ersticken im Mittelmaß, was schade ist. Dass das Potenzial für ein richtig gutes mitreißendes Doom-Album vorhanden ist, ist immer wieder an einzelnen Stellen zu hören. Leider wird es nicht genutzt. Stattdessen dümpelt das Album kraftlos und weitestgehend uninteressant vor sich hin. So bleibt „The Endless Road Turns Dark“ etwas für Komplettisten und Die-Hard-Fans, die vor dem Kauf aber trotzdem einmal Probehören sollten.

18.09.2018
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