Der berühmte Aha-Moment kam schon mit den ersten Takten: Sehr positiv überrascht war ich nämlich, als der erste Song von THE SIN:DECAYs Debüt-MCD „Rehabilitation“ startete, und mir sofort die Amerikaner von THE BIRTHDAY MASSACRE in den Sinn kam. Diesem leicht poppigen Synth-Electro-Industrial-Metal mit leichtem 80s-Touch haben sich nämlich auch die Finnen verschrieben, wenngleich ihre Mixtur etwas weniger poppt. Vor allem in den ersten drei Songs sorgen sehr verwandt klingende Motive für Déjà-vu-Erlebnisse, glaube ich doch die prägnante Melodie des Klassikers „Small Town Boy“ in leichten Variationen zu erkennen – verlockend ist sie ja auch, da sie so verdammt einprägsam ist und gerade auch dieser Musikrichtung so gut zu Gesichte steht.
Auf metallischer Ebene tuen sich noch ganz andere Nähen auf, den THE KOVENANT und DEATHSTARS beackern diesen Sektor auch schon eine Weile, auch wenn beide Bands mittlerweile in ihrer Leistung abgenommen haben.
Und so richtig aus dem Knick kommen die Finnen irgendwie auch nicht, denn die eingangs sehr euphorische Stimmung flaut dann doch recht schnell ab. Das mag daran liegen, dass wie schon erwähnt die sich drei ersten Songs in Grundzügen relativ ähnlich sind, und von einer guten Idee zehren. Zum anderen mangelt es den restlichen drei Songs an wirklich mitreißenden Ideen und Melodien, und auch der Sänger grunzt und flüstert sich größtenteils recht inspirationslos durch das Album. Handwerklich wird auf „Rehabilitation“ nicht gepfuscht, der guten Ausführung fehlt eben nur das überzeugende Gesellenstück, welches sich vor allem von den erwähnten Nachbarn deutlicher abhebt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!