Southern Metal aus den USA und dann gleich so ein schönes Akustikgitarrenintro, was kann man da noch mehr verlangen? Aber hallo, was folgt denn da im Anschluss? Hat Phil Anselmo schon wieder eine neue Band? Oder wer schreit und röhrt da in bester PANTERA-Manier? Nein, es ist ein Unbekannter namens Seth Uldricks, der sich mal eben die Stimmbänder des DOWN-Sängers geliehen hat. THE SIGN OF THE SOUTHERN CROSS rattern und grooven los wie eine Lokomotive und haben sich gaaanz viel bei PANTERA abgeguckt. Da ist es nur ehrlich, dass sie die Band auch als ersten Einfluss auf ihrer myspace-Seite nennen.
Doch „…Of Mountains And Moonshine“ alleine auf den immensen Einfluss der einstigen Metal-Ikone zu reduzieren, wäre komplett falsch, denn wie schon der Bandname vermuten lässt, schwören die Jungs auf den etwas herberen Südstaatencharme. Wer auf Bands wie BLACK LABEL SOCIETY, DOWN oder CORROSION OF CONFORMITY schwört, wird mit THE SIGHN OF THE SOUTHERN CROSS seine helle Freude haben. Mal abgesehen von angesprochenem Intro und der etwas LED ZEPPELIN-artigen Ballade „Eating The Sun“ haut das Trio ordentlich auf die Glocke und entwickelt einen Höllengroove, dem man sich kaum entziehen kann. Der Sound ist rau und crunchy, die Gitarren knarzen wunderbar und mit der Armada an superben Riffs, die man in petto hat, bringt man jede Bikerbude zum Bersten. Technisch versiert sind die Jungs zudem auch, die nicht seltenen Instrumentalabfahrten sind weder selbstverliebt noch dilettantisch, sondern stets geschmackssicher und songorientiert. Dass man den Bandnamen nicht umsonst von einem BLACK SABBATH-Song geklaut hat, zeigen sie im etwas längeren „The South Is Rising“ mit seiner deutlichen Doom-Schlagseite. Ansonsten behält man sich eher mittelschnellere Gefilde vor, ein paar Uptempoausrutscher sind auch dabei, doch Wert wird vor allem auf Heaviness und Groove gelegt und das sind dann auch die immensen Stärken der Band.
Leider gibt‘s aber auch ein paar kleinere Minuspunkte zu verteilen. Dass der Gesang sehr an PANTERA angelehnt ist, mag ja grundsätzlich okay sein, wirkt auf die Dauer aber auch etwas unoriginell und gewollt. Hier wäre mehr Variabilität ganz gesund. Gleiches gilt für das Songwriting der Band. Mit rund 68 Minuten Spielzeit ist „…Of Mountains And Moonshine“ etwas zu lange geraten, da sich einige Tracks doch leicht ähneln – Killerrriffs hin oder her.
Insgesamt aber trotzdem ein starkes Debütalbum mit Luft nach oben. Anspieltipp: „Dead Skies“, das atmosphärisch-psychedelisch startet und dann in einen grandiosen Heavypart übergeht und sich im Laufe des Tracks Gott sei Dank nicht so wirklich zwischen diesen beiden Polen entscheiden kann.
Bestimmt wird es nach H&H und TSOTSC nun bald auch noch Bands namens "THE ETERNAL IDOL" und "DEHUMANIZER" geben:(