The Shrine - Bless Off
Review
Rock sowie Roll sind tot, die NWOBHM sowieso? Stoner ist langweilig, Punk müffelt? Denkt euch mal was Neues aus?
Das Cover allein ist ein buntes Fuck Off an potenzielle Kritiker des kalifornischen SHRINES: Der Band-Husky beißt ins Band-Kreuz, darunter zu lesen: Bless Off. Versegne dich! Wir brauchen keinen Pfaffen-Zuspruch, wir sind nicht gestorben, jedenfalls nicht längerfristig. Mal ’nen Blick auf die Flügel an unserem Kreuz geworfen? Wie groß die sind? Merkst selber, ne? Mit anderen Worten: Wir sind ein die Zähne fletschendes Rockmonster. Und um das Cover mal weiterzudenken: Was da neben unserem Grab aus dem Rasen kommt, das sind auch keine Maulwurfshügel… Bock auf ’ne haarige Oster-Überraschung? Dann buddel‘ ruhig los. Olli Kahn wäre stolz auf uns.
Mit noch andereren Worten: THE SHRINE reißen sich in ihrer verranzten Garage alles unter die schmutzigen Nägel, was in Sachen verzerrte Gitarre und explizite Lyrik innerhalb der vergangenen Dekaden das Licht der Welt erblickt hat, und formen daraus einen lauten Mittelfinger, der weit über Genre-Grenzen thront. Konsequent dokumentiert ist dies nicht zuletzt im äußeren Erscheinungsbild des Trios: Kutten, Bärte UND Skateboards.
„Destroyers“ zum Einstieg klingt wie FU MANCHU auf Koffein und nach einer Woche Studium Frühachtziger-Metals aus Großbritannien. Das angedeutete Falsett zwinkert einem im Refrain kurz, passend und ernsthaft zu. „Nothing Forever“ beginnt im Sinne des vorhergehenden gemächlichen „The Duke“ (mit einem Text von Chuck Dukowski) wie ein breitbeiniger Doom/Stoner-Hieb, um dann unvermittelt das Tempo anzuziehen und wie frühe BLACK FLAG ohne Depressionen loszupunken. Und der Titelsong prescht straight rockend nach vorne los, schmuggelt in der Innentasche der MC5-Kutte aber diverse Flitzefinger-Soli mit über die Metal-Grenze. Und so fuckin‘ weiter.
Mitunter haben die was von den norddeutschen SMOKE BLOW, die können (bzw. konnten?) auch immer gut über Schubladen hinweg shrine. Ähm. Schreien.
Prost!
The Shrine - Bless Off
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Punk Rock, Stoner Rock |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 36:04 |
Release | |
Label | Tee Pee Records |
Trackliste | 1. Destroyers 2. Worship 3. Tripping Corpse 4. The Duke 5. Nothing Forever 6. Bless Off 7. On the Grind 8. No Penalty 9. Spit In My Life 10. Napalm 11. Hellride |