The Ruins Of Beverast - Exuvia

Review

Galerie mit 11 Bildern: The Ruins of Beverast - Tour 2024 in Dresden

Dass THE RUINS OF BEVERAST eines der besten Alben 2017 abliefern würden, war eigentlich schon weit vor Veröffentlichung klar. Bislang war auf den ehemaligen NAGELFAR-Trommler Alexander von Meilenwald immer Verlass – und so auch auf „Exuvia“. Insbesondere weil THE RUINS OF BEVERAST einer stetigen Entwicklung unterstanden, die aber trotz allem eine klare Hand offenbarte. So sind es erneut eher die Nuancen, die sich im bisherigen, facettenreichen Schaffen des Multi-Instrumentalisten bemerkbar machen und „Exuvia“ zu einem der wohl finstersten Alben der letzten Jahre emporsteigen lassen.

THE RUINS OF BEVERAST führt das bisherige Schaffen eindrucksvoll fort

Denn Licht oder Sonnenschein spielt in der Welt von THE RUINS OF BEVERAST wahrlich keine Rolle. So ordnet sich „Exuvia“ auch perfekt in das bisherige Schaffen ein, wobei der Weg natürlich deutlich näher an dem der letzten beiden Alben „Foulest Semen Of A Sheltered Elite“ und „Blood Vaults – The Blazing Gospel Of Heinrich Kramer“ ist. Dementsprechend unheilvoll und schleichend frisst sich das Treiben in die Gefühlswelt. Trotz seiner Behäbigkeit ist es zu kurz gegriffen, „Exuvia“ in die Doom-Schublade zu stecken. Zu eigen ist das Erschaffene auf der einen, zu nahe an einer Black-Metal-Atmosphäre auf der anderen Seite. Hinzu gesellen sich außerdem einige bereits gewohnte Death-Doom-Momente.

Großartig dabei ist, dass trotz der Überlängen der Stücke und des eher gemächlichen Tempos ein gewaltiger Spannungsbogen gebaut wird. Die Dunkelheit, die sich auf „Exuvia“ bietet, ist nahezu allumfassend, gibt aber eben in genügend Grautönen Einblicke in eine bedrohliche Welt. Neben den Instrumenten ist es der variantenreiche Gesang, der immer wieder für Gänsehaut und erhebende Momente sorgt. So zum Beispiel in „Surtur Barbaar Maritime“, wo sich neben giftigem Krächzgesang zu Beginn unglaublich imposante, sakrale Chorgesänge im Mittelteil einschleichen. Ohnehin ein Ausnahmesong, auch wegen seiner flotteren und beinahe rituellen Momente – zeitweise gar zerbrechlich schön.

„Exuvia“ ist eine imposante Demonstration musikalischer Klasse

Und so darf man sich durch eine verstörende, teilweise surreale Welt wagen. Diese zeichnet „Exuvia“ eindrucksvoll mit seinen lebensfernen, ausladenden Soundlandschaften und den verstecken, voller beklemmender Details gespickten schattigen Ecken. Es ist eine imposante Demonstration musikalischer Klasse, die nahe an der Perfektion kratzt, bestürzend, faszinierend und packend zu gleichen Teilen. Wer „Exuvia“ nicht auf dem Schirm hat und die Klasse von THE RUINS OF BEVERAST bis heute nicht zu fassen bekommt, verpasst definitiv eine Ausnahmeerscheinung.

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20.05.2017

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The Ruins Of Beverast auf Tour

06.12. - 07.12.24metal.de präsentiertDe Mortem Et Diabolum Vol. X - 2024 (Festival)Ancient, The Ruins Of Beverast, Schammasch, Desaster, Sulphur Aeon, Manbryne, Drowned, Worm, The Flight Of Sleipnir, Agrypnie, Ponte Del Diavolo, Naxen, Horns Of Domination, Praise The Plague und Three Eyes Of The Void

3 Kommentare zu The Ruins Of Beverast - Exuvia

  1. SaGi sagt:

    Gibt es nicht viel mehr zu zu sagen. Außer vielleicht, dass es das erste TROB-Album ist, das mit Michael Zech in einem professionellen Studio aufgenommen wurde. Und das hört man. Nach unzähligen Durchläufen hab ich bis jetzt keine Schwachpunkte ausmachen können. Im Gegenteil, es wächst von Mal zu Mal mehr.
    Daher bleibt mir, auch wenn ich sie sonst sehr selten zücke, nur die Höchstnote.

    10/10
  2. Bluttaufe sagt:

    Wie oft habe ich jetzt die neue TROB gehört? Ich weiß es selber nicht & ich bin mir immer noch nicht ganz sicher wie ich „Exuvia“ (liebe Metal.de Redaktion, bitte den kleinen Schönheitsfehler in der Überschrift korrigieren) beschreiben kann. Alexander von Meilenwald ist ein Genie, keine Frage. Aber hier hat er sich mächtig aus dem Fenster gelehnt & die Messlatte für folgende Alben sehr weit hochgesteckt. Wer TROB kennt weiß, dass kein Album dem anderen gleicht & dennoch blieb sich Herr von Meilenwald stets treu.
    Die Atmosphäre ist pechschwarz, die Lava-Riffs walzen einen um…alles nichts neues & dennoch klingt alles frisch bzw. modrig frisch, wie aus der Gruft. Alexander von Meilenwald ist ein Meister der Arrangements, die Klampfen zwar immer noch doomig aber wieder vermehrt im Black Metal Gewand, ein paar neuere Ethno-Einflüsse & eine Atmosphäre, welche mich irgendwie an „Rain Upon The Impure“ erinnert.
    Der Schamane auf dem Cover trifft es ganz gut…“Exuvia“ versetzt einen solange in Trance (man beachte nur mal das Drumming) bis man als tollwütiger Wolf wiedererwacht.

    10/10
  3. Chris sagt:

    wie gewohnt…

    10/10