The Red Shore - The Avarice Of Man

Review

Neben PSYCROPTIC sind auch THE RED SHORE ein australischer Extrem-Export, der den Absprung aus den Reihen des Achtungserfolges geschafft hat und bereits eine Vielzahl von Hörern musikalisch begeistern konnte. Im vergangenen Jahr verließ auch Gründungsmitglied, Bassist und Sänger Jamie Hope die Band, wobei nun Chase Butler die Gesangsparts übernimmt. Wie es der Albumtitel schon nahelegt, handelt “The Avarice Of Man“ vom unabdingbaren Ende aller Dinge, aber auch von der Hoffnung auf Neues. Neben dem extrem technischen Aspekt klingen die Australier auf ihrem neusten Output merklich düsterer als noch zuvor.

Die Deathcore hat die Truppe im Grunde genommen auch nicht mehr viel am Hut, lediglich die Echos der üblen Nachrufe diesbezüglich eilen dem Fünfer noch in Form eines entsprechenden Rufes voraus. Auf ihrem neusten Werk erinnern ausschließlich einige mächtige Breakdowns an alte Zeiten und damit verbundene Wurzeln, die sich wahrscheinlich auch nicht vollständig aus dem Soundkonstrukt der Aussies verbannen lassen. “The Avarice Of Man“ besteht hauptsächlich aus ziemlich flotten Technical Death Metal, der natürlich insgesamt äußerst modern angerührt ist – unter diesem Mantel ist die Scheibe vor allen Dingen eins: sperrig.

Sperrig ist eigentlich gar kein Ausdruck, wie anstrengend dieses gute Stück Musik doch ist. Kommt der Opener “The Seed Of Annihilation“ noch reichlich kompakt daher, so fällt dieses Charakteristikum im weiteren Verlauf der Scheibe nahezu vollständig flach. Die hohe Geschwindigkeit, die ständig wechselnden Riffsalven und der eintönige Gesangsbrocken machen THE RED SHORE zu einem äußerst mastigen Hauptmenü, das wie ein Wetzstein im Magen liegt. Dass “The Avarice Of Man“ mit einer knappen Stunde Laufzeit fast einige kurze Filme ablösen könnte, macht den Happen kaum bekömmlicher. Wer sich traut, kann hier mit viel Einsatz und Herzblut sicherlich glücklich werden, aber diese Anstrengung überlasse ich Anderen.

20.08.2010
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