Als mittelständisches Unternehmen betrachtet, gehören THE RED CHORD zu den erfolgreichsten Gründungen der neu aufgekommenen Extrem Metal Welle. Die in Boston, Massachusetts ansässige Firma behauptet sich seit nun mehr sieben Jahren recht erfolgreich am zurzeit allgemein sehr absatzschwachen Markt, weil sich die führende Leitung stets darum bemüht hat, den Endverbraucher mit diversen Produktverbesserungen zu überraschen. So umfasst die Warenpalette mittlerweile fiesen Grindcore und Crossover-Elemente, Death Metal und Hardcore, komplexe Gitarrenleads und, wenn auch spartanisch, Sc-Fi-Noise – ein Endprodukt, das neue Marktnischen aus der Taufe heben wird. Aber auch marktfrische Innovationen haben irgendwo ihre Ursprünge. THE RED CHORD zogen ihre Lehren aus den frühen Machenschaften von revolutionären Muttergesellschaften wie DEATH und SUFFOCATION, Ausnahmetalenten wie HUMAN REMAINS und CYNIC, beriefen sich auf den Ethos von BRUTAL TRUTH, schauten sich die intelligenten Strategien von ATHEIST ab.
Das neueste Produkt trägt den doppeldeutigen Titel „Prey For Eyes“ und ist wie auch schon zuvor das Ergebnis der vier kreativen Köpfe des Unternehmens, namentlich Guy Kozowyk (Pressesprecher), Greg Weeks (Bass-Marketing), Brad Fickeisen (!) (Beat-Experte) und Gunface (String-Consultant, Vorstandsvorsitzender). Beim Fabrikationsprozess hat man darauf geachtet zielorientiert vorzugehen, dem Konsumenten das Produkt möglichst schnell zugänglich zu machen. Neben den für den Grindcore gewöhnlich unverzichtbaren Methoden des Blasts, reihen sich auch höchst abwechslungsreiche Tracks wie „It Came From Over There“, die mit gänzlich neuen Produktionsmitteln aufwarten. Vor allem bei diesem mit sphärischen Orgeln aufgewerteten Instrumental merkt man dem Team an, dass nunmehr langjährige Erfahrungen erfolgreich fortgeschrieben werden konnten. Ihr Handwerk verstehen sie, keine Frage. Auf der Ebene des Lyrischen gehen THE RED CHORD äußerst subversiv vor („Bone Needle“), spielen mit Termen („Pray For Eyes“) und ergeben sich ihrem stark humoristischen Einfallsreichtum („Film Critiques And Militia Men“, „Birdbath“). Zusätzlich erfolgte eine Kapazitätsaddition: Zum Kreativteam wurden freie Mitarbeiter wie Nate Newton (CONVERGE), John Davy (JOB FOR A COWBOY) und Mirai Kawashima von den unglaublichen SIGH (mit „Hangman’s Hymn“ ist ihnen erst vor kurzem ebenfalls der ganz große Wurf gelungen) hinzugezogen.
Um den Absatz der neuen Produktlinie „Prey For Eyes“ zu erhöhen, wurde viel Wert auf die optische Verpackung gelegt, die mit Hilfe eines an die griechische Mythologie angelehnten Artworks und futuristisch wirkender Barcodes, die Ästhetik zwischen alten und neuen Elementen zu wahren versucht. Unter den genannten Gesichtspunkten handelt es sich um eine zwingende Anschaffung, die Prognose für Investoren und Anleger könnten günstiger nicht sein. Natürlich wird sich das Produkt nicht in kommerzielles Wachstum umsetzen lassen, dürfte aber auf lange Sicht die Signifikanz der Marke THE RED CHORD stärken. Von den steigende Dividenden ganz zu schweigen. Metal Blade ahnten dies bereits und haben den Einstiegspreis bewusst verschlankt: Das Endprodukt läuft unter dem Banner der „New Hate – Cool Price“-Kampagne.
Hi. Muss zugeben, da haben mich THE RED CHORD wirklich positiv überrascht. Ein abwechslungsreiches, technisch brilliantes Album. Wobei, Abwechlungsreichtum und Technik ja nicht automatisch ein Erfolgsrezept sind. Der gelungene Thrash/Grind/Metalcore-Mix jedenfalls wird sicher Erfolg haben, denn trotz vieler Einflüsse geht im Laufe des Longplayers nie der Faden verloren. Songs wie "It came from over there" zeigen den Spielwitz der Amis, der voll aufgeht und in meinem Metalgedächtnis ein schönes Plätzchen verdient hat. Nicht umsonst läuft die CD hier das dritte mal hintereinander durch, Langeweile kommt nicht auf. Ich beende jetzt mein Geschleime und gebe auch freche 9 Punkte =) Tschüs!