Zum dritten Mal schlagen die Amis von THE RED CHORD nun unter dem Banner von Metal Blade zu, und zwar erneut nicht zu knapp! “Fed Through The Teeth Machine“ heißt das neuste Werk, das in gewohnter Manier wieder mit technischem Hochglanz, abgefahrener Brutalität und wahnsinnigen Melodien aufwartet. Auch wenn die Platte konzeptionelle Grundzüge aufweist, handele es sich laut Gitarrist Gunface nicht um ein Konzeptalbum. Das musikalische Chaos, die Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn, wird lyrisch gebührend untermalt, indem sich die Jungs mal wieder psychischen Abgründen und ähnlichen Themenspektren zuwenden.
Obwohl “Fed Through The Teeth Machine“ auf den ersten Blick seinem Vorgänger “Prey For Eyes“ sehr ähnlich wirkt, gibt es doch bei genauerem Hinhören nicht ganz unwesentliche Unterschiede. Der Vierer aus Massachusetts frönt zwar noch immer einer enorm breaklastigen Version aus modernem Death Metal und geringfügigen Grind-Einsprengseln, allerdings sind die immer wieder eingestreuten melodiösen Passagen ungleich düsterer und beklemmender als noch auf den früheren Alben. So kommt der zuvor oftmals noch mit mehreren zwinkernden Augen durchsetzte Wahnsinn auf der neuen Scheibe deutlich ernster, tiefgründiger und somit auch unmittelbar brutaler rüber.
Dies verleiht THE RED CHORD, insbesondere auf der atmosphärischen Ebene, ein ziemlich verändertes Bild, obgleich die Grundpfeiler, auf denen die Truppe aufbaut, unverändert bleiben. Behält nämlich lediglich den musikalischen Aspekt im Auge, bleibt das Wesentliche durchweg erhalten – chaotische Uptempo-Parts laufen im fließenden Wechsel mit heftigen Moshparts, die zeitweise an BENEATH THE MASSACRE erinnern. Die einzelnen Songs sind allen voran kurz, seltener prägnant, dafür umso öfter intensiv. Keine Frage, vor den instrumentalen Fähigkeiten kann man nur den Hut zücken und auch das Songwriting ist definitiv deutlich gelungener als bei den meisten Durchschnittsbands dieses Sektors. Für mich ist weiterhin positiv, dass es THE RED CHORD bedingt geschafft haben, ihre Musik um einen atmosphärischen Punkt zu erweitern. Für den großen Wurf reicht es dennoch nicht ganz.
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