The Ravenous - Assembled In Blasphemy

Review

Bei The Ravenous haben wir es wieder einmal mit einer Band zu tun, die bereits mit Veröffentlichung ihres Debütalbums Kultstatus besitzt. Das behauptet zumindest einmal mehr deren Label Hammerheart… So begebe ich mich also auf die Suche nach dem Einzigartigen, dem Sensationellen, der bahnbrechenden Innovation, die diese Scheibe zu bieten haben soll. Doch spätestens nach 5 Minuten, als bereits der dritte von zehn Songs in meinem Player rotiert, wird deutlich, dass ich von meiner Expedition nie und nimmer mit leuchtenden Augen zurückkehren werde, die Suche war somit erfolglos. Und das, obgleich sich für soll klangvolle Namen wie Chris Reifert (Autopsy), Danny Lilker (S.O.D., Brutal Truth, Anthrax, Nuclear Assault) und Killjoy (Necrophagia) zusammen getan haben, um ein Album aufzunehmen, dass allerhöchstens in den Achtzigern hätte ansatzweise für Begeisterung sorgen können. Umso erschreckender ist es, wie primitiv, ja teilweise sogar dilettantisch auf diesem Album die Saiten gequält und die Felle verdroschen werden. 32 Minuten schlechter, unmotivierter Death Metal, wie ich ihn auf aktuellen Veröffentlichungen schon lange nicht mehr gehört habe, der uns hier als Horror Metal verkauft wird – Sorry, aber wer braucht solch einen Dreck?! Derartige Releases bewirken genau das Gegenteil, von dem was die Band mit ihrer Musik erreichen möchte: Den guten, alten Death Metal aufleben zu lassen, obwohl ich das dem Trio noch nicht einmal wirklich abnehmen möchte… Dabei fing doch alles so gut an, mit einem Splatterszene als Coverbild, das Erinnerungen an die Glanztage der italienischen Meister der Untoten und Kannibalen, Romero und Lenzi geweckt hat und ohne weiteres einer Szene aus Umberto Lenzis ’80er Jahre Streifen „Cannibale Ferox“ entnommen sein könnte. Womit wir wieder bei den klangvollen Namen wären, die in diesem Fall jedoch ganz im Gegensatz zu den Mitstreitern von The Ravenous, unbestreitbar unvergänglichen Genrekultstatus besitzen…

10.11.2000
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