Wer´s abgedreht mag, liegt bei dem dritten Album der Göteborger THE PROVENANCE geradezu richtig. Auf „How would you like to be spat at“ vereinen die fünf Schweden die besten Einflüsse aus Trip Hop, Gothicrock, sowie einer gehörigen Portion aus dem industriellen Sektor. Was dem klassisch orientieren Metaller eher zum Programmwechsel bewegt, löst beim openminded Rockmusikfan schon mal Glückgefühle aus. THE 3RD AND THE MORTAL, PORTISHEAD oder THE GATHERING lassen grüssen und wären da nicht auch männliche Stimmen vorhanden, könnte man direkt von einem Werk jener kultigen Bands ausgehen. Mit THE PROVENANCE geht man auf eine depressive abgefahrene Reise, die scheinbar nie enden will. Sehr intensiv und teils psychisch krank zeichnet sich ein roter Faden durch das wirre Songwriting, der offenkundig vermittelt, dass der einzelne Song hier nicht zählt. Es handelt sich um ein Gesamtwerk mit einer perfekten Instrumentierung und einem weiblichen Gesangorgan, das sich in ihrem Metier perfekt den musikalischen Gegebenheiten anschmiegt. Fast hypnotisierend wirken die Gesangslinien von Emma Hellström, die den morbiden Selbstmordcharakter von „How would you like to be spat at“ sehr verstärken. Mal softer, mal treibender, nie scheint man aber den Faden zu verlieren. THE PROVENANCE malen Soundlandschaften in die Luft, durch die man auch nach einer mächtigen Tüte Gras nicht so richtig durchblicken wird. Sogar nach mehreren Durchläufen offenbaren sich so manche Details. Dies steigert den Unterhaltungswert enorm und die 10 Songs bringen scheinbar unaufhörlich immer wieder Neues ins Licht. THE PROVENANCE haben mit ihrem aktuellen Album ein wirklich starkes Chill-Out-Werk geschaffen, das den bekannten Referenzen dieser Gattung in nichts nach steht. Es wirkt tief bis in die Seele und sorgt aufgrund des stetiges Auf und Ab´s für eine rasante Achterbahnfahrt der Gefühle. Hier heißt es klar und deutlich: Hinlegen, entspannen und die musikalischen Ergüsse von „How would you like to be spat at“ auf sich einwirken lassen.
Was ist bitteschön an dieser Art Musik TripHop? Wohl sehr wenig… 😉