The Prophecy - Into The Light
Review
MY DYING BRIDE waren es, die vor einigen Jahren neues Interesse für das Doomgenre entfachten. Der Zeitlupendeath der siechen Braut war völlig neu und transportierte Atmosphäre und Gefühl zu gleichen Teilen. Allerdings verschoben die Briten ihre Mischung aus Finsternis und Melancholie recht bald in Richtung reiner, oft aufgesetzt und kalkuliert wirkender Melancholie und büßten hiermit vermutlich nicht nur mich als Fan ein.
Mit „Into The Light“ liefern ihre Landsmänner von THE PROPHECY nun endlich den Nachschub, auf den ich bei MY DYING BRIDE seit Jahren vergeblich warte. Auf ihrem dritten Album gelingt es THE PROPHECY, ihre vormals noch klar erkennbaren Wurzeln aus Death und Doom zu einer Einheit zu verbinden.
Echt fortgeschrittenes Songwriting, deutliche Steigerung bei der Gitarrenarbeit, technisch spannend und doch nie verkopft- so macht langsamer Stoff Spaß. Der Wechsel zwischen bööösem, kellertiefen Grunzen und klarem Gesang, der immer wieder leise Hoffnungsschimmer versprüht und so seine Entsprechung im Lichtstreifen auf dem Albumcover findet, trägt wunderbar zur teilweise epischen Atmosphäre des Albums bei.
Als Doompurist könnte ich hierüber zwar motzen, muss ich aber nicht. Stattdessen erfreue ich mich an diesem tollen Gesamtwerk, dass den Doommetal um eine stilistische Erweiterung bereichert bzw. einen von mir längst verdorrt geglaubtem Ast am Stammbaum des Doom neue Kraft verleiht.
Schon länger gab’s für mich keine so spannende, abwechslungsreiche Platte, die bei mir ein vergleichbares Gefühlswechselbad ausgelöst hat. Impulsiv und zögerlich, verletzt und voller Zorn, zermalmend und doch sehr emotional- tolle Sache.
Für Fans von SOLITUDE AETURNUS bzw. CONCEPT OF GOD, MORGION und eventuell MOURNING BELOVETH.
The Prophecy - Into The Light
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Doom Metal |
Anzahl Songs | 8 |
Spieldauer | |
Release | 2009-02-20 |
Label | Aural Music/Code 666 |