So klingt also der Entwurf, den Eiffelturm in die Luft zu jagen! Die experimentelle Core-Gemeinschaft aus San Diego vertont mit ihrem kranken Sound durchgeknallte Ideen und entwickelte Kompositionen, die vermutlich nur völlig zugekokst entstehen konnten.

THE PLOT TO BLOW UP THE EIFFEL TOWER bewegen sich im Großraum zwischen verspieltem Punk und experimentellem Gerumpel der Marke Stop-And-Go-Frickel-Core. Abgehackte, schief wirkende Gitarren-Leads werden von unkonventionellem aber oftmals auch wildem Drumming ergänzt, welches wiederum von einem teilweise dominant böllernden Bass gestützt wird. Gesang als solchen gibt es eigentlich kaum, sondern eher eine Art pseudorevolutionäres Gequatsche, das nur mit ganz viel Wohlwollen überhaupt als Gesang durchgeht. Ganz dicht sind die Typen auf keinen Fall, wenn man sich diese Kombination der eben genannten, verwendeten Elemente zur Gemüte führt, besonders aber in Hinsicht auf den tatsächlichen Krach, den die Burschen auf „Love In The Fascist Brothel“ veranstalten.

Genutzt werden auch ein Saxophon und Piano, um die kranke Version von moderner, experimenteller Musik zu verwirklichen. Der Sound bleibt dabei sehr nahe am tatsächlichen Klang der Instrumente, was bedeutet, dass nur äußerst wenig im Studio verfälscht wurde. Dadurch wirkt diese Veröffentlichung sehr authentisch, was ganz klar als Lob anerkannt und gehandelt werden muss (sofern man diese Musik überhaupt aushält).

Inklusive einer gehörigen Prise Sarkasmus arbeiten THE PLOT TO BLOW UP THE EIFFEL TOWER textlich und visuell mit vielen Metaphern und Symboliken um auszudrücken, was sie beschäftigt und was sie thematisch behandeln. Von der Band werden so einige Leute und Gruppierungen gehörig auf die Schippe genommen, wie zum Beispiel die üble Naziszene. Auch Punks bekommen ihr Fett weg und selbst zwischenmenschliche Themen wie Unterwerfung werden bedient. Niemand ist vor diesen irren Typen sicher und nicht einmal der Hörer hat eine reelle Chance, ihrem grenzwertigen Geschredder zu entkommen.

So wie auf „Love In The Fascist Brothel“ klingt experimentelle, unabhängige Musik, die sich keiner (!) Szene anbiedert und im Grunde für sich alleine steht. Experimenteller Frickel-Punk wäre auch nur eine (halbwegs passende) Möglichkeit, die Musik von THE PLOT TO BLOW UP THE EIFFEL TOWER zu schubladisieren, wenn man es denn zwanghaft wollte. Auf jeden Fall ist das hier nichts für schwache Nerven und nichts für Ohren, die regelmäßig mit rosa Plüschmelodien verwöhnt werden…