The Parallel - Embark EP

Review

Eine EP eignet sich prima als Testballon. Schließlich ist wie in fast allen Musikgattungen auch im technischen Metalcore das Wasser mittlerweile verdammt tief. Drei der vier Songs auf THE PARALLELs „Embark“ dürften vor allem Gitarristen verzücken – Tapping bis der Arzt kommt! Ist das gesund?! Zumindest ist es auf die Dauer nicht besonders aufregend, weil es für einen Nicht-Musiker immer gleich klingt. Wenn dann noch Sänger Matt Johnston keine Emotionen vermittelt und sich nicht gegen die wie entfesselt wütenden Instrumente durchzusetzen vermag, ist der Flop perfekt.

Doch was ist das? „Endeavours“ ist eine bärenstarke Nummer! Als es fast schon zu spät ist, zeigt das differenzierteste, abwechslungsreichste Stück doch noch die Qualitäten der Kanadier auf. Endlich lassen sich die Musiker kreativ von der Kette, nicht bloß tempomäßig. Das Ergebnis ist eine knallharte, phantasievolle Komposition, welche die Intensität des Raubvogelblicks auf dem Cover widerspiegelt. In dem Track schlummert sogar ein gewisses Suchtpotenzial! Ich bin zuerst baff, dann begeistert und rate THE PARALLEL dringend, sich in dieser Richtung stärker auszutoben, wenn sie nicht in der Masse untergehen wollen. In Verbindung mit den technischen Fähigkeiten steht uns dann noch so mancher Hammer bevor! Und die Jungs müssen keine Durchschnittsnoten mehr befürchten wie hier im Falle von „Embark“…

Auf Bandcamp könnt ihr euch ein Bild davon machen.

23.10.2015

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