„Death und Thrash Metal gegen Elitismus und Populismus, gegen Grenzen und Ausbeutung, gegen religiösen Fanatismus. Für eine gerechtere Welt.“ Mit diesen löblichen Worten preist der Promozettel die neue THE OUTSIDE an. Doch kann „We Feel Through The Dead“ auch musikalisch diesem hohen Anspruch gerecht werden?
Klare Antwort, leider nein. Dafür ist die Mucke dieser Kollaboration aus Chile, Israel und Deutschland ganz einfach zu handzahm, sauber und kaum rebellisch. Damit stinken THE OUTSIDE zwar nicht vollends ab, verfehlen aber einige der wichtigsten Ziele des Thrash Metal leider um Längen. Diese Art von Musik kann natürlich durchaus sauber und fett produziert sein, siehe KREATOR. Aber dennoch sind eigentlich zumindest etwas Dreck und vor allem Aggression hier unerlässlich. All das bietet „We Feel Through The Dead“ leider nicht bzw. nur in ganz geringen Dosen. Dazu kommen ein meist etwas lustlos vor sich hin murmelnder Sänger und einige Sampels (beispielsweise in „We Feel Through The Dead“ oder aber „Where We Stand“) aus dem politischen Alltag. Nette Idee, bremst aber den Spielfluss noch zusätzlich.
THE OUTSIDE vergraulen eher die Revolutionäre
Ein richtiger Thrash-Sänger würde zwar längst nicht alles besser machen, könnte aber absolut weiterhelfen. Doch auch der würde kaum verhindern, dass sich schon recht beizeiten dezente Langeweile breit und breiter macht. Sorry Leute, aber mir ist das echt zu uninspiriert und zumindest musikalisch eindimensional ideenarm. Der eine oder andere gelungene Teil wie z. B. In „Towers Tall“ lässt durchaus mal kurz aufhorchen, aber ansonsten, nun ja. Man dümpelt halt irgendwie so vor sich hin. Oder aber die Mucke packt mich ganz einfach nicht, das kann ja mal passieren. In äußerst seltenen Momenten erinnern THE OUTSIDE ganz dezent an NAILBOMB, aber wirklich nur ganz vage.
Politisches Engagement in allen Ehren, aber mit dieser Scheibe werden THE OUTSIDE die Welt nicht verändern, sondern eher die Revolutionäre in ihrem Enthusiasmus leicht ausbremsen. So ist „We Feel Through The Dead“ zwar eine gute Idee, an der Umsetzung mangelt es leider.
„Death und Thrash Metal gegen Elitismus und Populismus, gegen Grenzen und Ausbeutung, gegen religiösen Fanatismus. Für eine gerechtere Welt.“
Jesus Christ…
Man sollte seine Ziele nicht zu hoch stecken. „Death und Thrash Metal gegen Bier-Mixgetränke, für den besseren Geschmack“ wäre vielleicht ein besserer Anfang.
Tankard gibt’s doch schon…
Ansonsten, weniger quatschen, mehr gute Musik machen. 😉