The Other - The Devils You Know

Review

Galerie mit 24 Bildern: The Other - Paddy Rock Open Air 2023

THE OTHER gelten weithin als eine der bekanntesten Horrorpunkbands Europas. Neben einer vier Studioalben umfassenden Diskographie können sie unter anderem auch Tourneen in den USA, Auftritte auf großen deutschen Festivals und eine eigene, kleine Comicreihe vorweisen. Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum steht nun mit „The Devils You Know“ das fünfte Album in den Startlöchern.

Trotz einer kleinen Umstellung im Line-up (Victor Sharp ersetzt Migore Drake am Bass) bleiben die Westfalen ihrem eigenen Stil treu und betrachten sich als direkte Erben der Genreurväter MISFITS. Ähnlichkeiten zu neuartigeren Vertretern wie AIDEN sucht man hier weitestgehend vergebens. Die Musik besteht aus klassischen Punkrockrhythmen, kleineren Metaleinschüben im Riffing und absolut eingängigen und mitsingbaren Refrains. Eine Besonderheit die die Band auszeichnet stellt der ungewöhnliche, sehr getragene Gesang von Sänger Rod Usher dar. Nicht unbedingt punkige Vocals sind zwar im Genre nicht unüblich, THE OTHER treiben es aber zeitweise so weit, dass z.B. der Refrain in „Take You Down“ auch von einer Power Metal-Band stammen könnte. Das ist zwar nicht unbedingt schlecht, aber mindestens überraschend.

Lyrisch bedient man sich wie erwartet reichlich an verschiedenen Horror-Thematiken. Neben finsteren Dämonen („Fright Night“) besingt man unter anderem das Phantom der Oper („Phantom Of The Opera“) oder die dunklen Seiten der Liebe („Puppet On A String“). Durch eine gute Prise schwarzen Humor werden auch Mordfantasien wie in „Nice Day For A Funeral“ unterhaltsam und vergnüglich vorgetragen. Die Songs sind überwiegend recht flott und laden zum Fußwippen ein, die Refrains gehen beinahe ausnahmslos direkt ins Ohr und eignen sich mit vielen „Whoo-Whoo-Whoos“ perfekt zum Mitgröhlen. Mit „Ewigkeit“ gibt es dann zum Abschluss noch eine waschechte, klebrige Ballade, die komplett auf Deutsch vorgetragen wird. Das ist zwar überraschend und neu, im Albumkontext wirkt dieser Schlusspunkt allerdings etwas deplaziert.

Insgesamt bieten THE OTHER zu ihrem Jubiläum mit „The Devils You Know“ gute 50 Minuten vergnüglichen Horrorpunk, der Fans von MISFITS und Co wärmstens ans dämonische Herz zu legen ist.

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12.07.2012

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1 Kommentar zu The Other - The Devils You Know

  1. xXx-Oimel-xXx sagt:

    Wenn man vom Horrorpunk spricht, müssen unbedingt die MISFITS erwähnt werden. Die ersten beiden Alben von THE OTHER tendierten stark in diese Richtung, nach & nach kamen die Metaleinflüsse hinzu. Dieses Album wurde, wie der Vorgänger, von Waldemar Sorychta produziert & knallt ohne Ende. Die Mucke ist dem düsteren-eindeutig-härteren Punk (mit oben genannten Metaleinflüssen) zuzuordnen, mit gute Laune Gesang. Keine Ahnung woher die Jungs die Power nehmen, da von Abnutzung keine Spur zu sehen…äh,hören ist.

    9/10