The Order - Rockwolf

Review

Mit Album Nummer Drei verpasst die schweizer Hard-Rock-Formation THE ORDER den Überraschungsmoment und versteht es leider nicht so wie der Vorgänger auf ganzer Linie zu überzeugen. Auch wenn Sänger Gianni Pontillo wie eh und je dieses gewisse Etwas in seiner Stimme zum Ausdruck bringt und die Rhythmusfraktion ordentlich auf die Tube drückt, klingen die Songs auf „Rockwolf“ nicht mehr ganz so spontan wie auf „Metal Casino“ und das macht sich auch an der Stimmung bemerkbar: Der Funke Spaß, der im vorherigen Album an jeder Ecke zu hören war, hat es auf „Rockwolf“ deutlich schwerer auf den Zuhörer überzuspringen. Das könnte daran liegen, dass die Songs diesmal nicht sofort eingängig und insgesamt etwas komplexer geworden sind.

Der rotzig-freche Opener („Sex, Drugs & Rock’n’Roll“) schmettert jedenfalls erbarmungslos aus den Boxen, doch die Melodie braucht unheimlich lang, um sich einzuprägen und zum Mitsingen zu bewegen. Auch das folgende, stark groovende „Love Ain’t A Game To Play“ benötigt seine Zeit, allerdings summt man den Refrain spätestens beim zweiten Durchlauf mit, bevor mit „On And On“, „Angel In Disguise“ und „Miss Paradise“ drei stark mittelmässige Nummern auftauchen, die die gute Laune deutlich drücken.

Mit dem flotten „Reorder The Disorder“, der an selige „British Steel“-Zeiten von JUDAS PRIEST erinnert, und mit dem Titelsong, der einem gefälligeren SAXON-Song der Marke „Live To Rock“ ähnelt, finden sich neben der wunderbaren Halbballade „This Song Is For You“, die mit einem hervorragenden Gitarren-Solo und gefühlvollem Gesang beeindruckt, drei absolute Highlights auf „Rockwolf“, die letztendlich uneingeschränkt überzeugen. Davon mehr bitte! Die etwas verunglückte DURAN DURAN-Coverversion von „Wild Boys“ zum Ausklingen des Albums hätten sich die Jungs jedoch sparen können und klingt wenig inspiriert.

Die Produktion von „Rockwolf“ ist extrem druckvoll, kantig und nicht zu glatt poliert, so dass der Rock’n’Roll gut zur Geltung kommt und sogar eine gewisse Live-Atmosphäre imitiert. Auf jeden Fall lassen THE ORDER einmal mehr den 80er Spirit wieder aufleben, und das allein gehört gehuldigt.

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26.09.2009

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