The Old Dead Tree - The Water Fields

Review

Auf dieses Album habe ich wirklich sehnsüchtig gewartet, denn vom ersten Hör weg hatten mich die Franzosen damals mit ihrem Debütalbum „The Nameless Disease“ absolut begeistert. Und auch mit ihrem Drittwerk „The Water Fields“ enttäuschen mich THE OLD DEAD TREE nicht, ganz im Gegenteil. Die Band setzt hierauf auf Altbewährtes, neben der bekanntlich hochqualitativen Musik zwischen allen Stühlen, saß wieder einmal Tausendsassa Andy Classen an den Reglern im Studio, ein Garant für guten, wenn auch etwas sterilen Sound.

Vielfalt – dieses Wort umschreibt wohl am Besten die den geneigten Hörer verzaubernde Musik, welche zwischen melodischem Doom/Death/Gothic und Progressive Metal pendelt, sich nur schwer einordnen lässt, dabei aber stets zu einem Ganzen verschmelzt. Denn trotz der Vielschichtigkeit, trotz der ungeheuren Abwechslung, findet sich stets ein roter Faden in den Stücken, wirken diese niemals zusammengeschustert, nein, hier passt und gehört auch alles genau so zusammen, wie es ist. Dabei haben sich THE OLD DEAD TREE sogar noch ein wenig mehr geöffnet, Grenzen verschwimmen noch stärker als zuvor.

So zeigen sich die neuen Kompositionen erneut gereifter, die Band konnte sich nochmals weiterentwickeln. „The Water Fields“ ist einerseits dunkler und heavier, andererseits abwechslungsreicher und emotionaler, als alles andere, was zuvor unter dem Banner der Franzosen veröffentlicht wurde. Die melancholischen, ausufernden und dynamischen Songs sind sehr spannend aufgebaut, Gänsehautmomente gibt es zuhauf. Der klare, klagende, teils verzweifelt klingende Gesang ist mittlerweile kräftiger und stärker als noch in der Vergangenheit, die Growls sind gut und prägnant wie eh und je. Die Stücke selbst sind nun auch etwas vertrackter, allerdings steht immer noch der Song an sich sowie die Emotionalität im Vordergrund und nicht etwa die Zurschaustellung von technischem Können.

Meine französische Lieblingsband hat es wieder einmal geschafft, mich vollends zu überzeugen. Ihre Mischung aus monumental-epischem Doom, zerbrechlichem Dark/Gothic Metal, kräftigem Death Metal und der Brillanz aus dem Progressiv Genre wird so geschickt miteinander verwoben, dass es eine wahre Freude ist. Das stets zwischen Aggressivität und Melancholie agierende Quartett muss mittlerweile zur Oberliga hinzugerechnet werden. Ganz großes Werk!

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18.09.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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