Obwohl bereits 1999 gegründet, konnten die Lyoner THE OATH bisher noch keine größere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Auch ihr vor 2 Jahren veröffentlichtes Zweitwerk „4“, mit welchem die Franzosen einige gute Reviews einheimsen konnten, änderte daran nicht viel. Nun liegt also mit „Self-Destructed“ das dritte Album vor, welches wie sein Vorgänger im Kohlekeller Studio (u. a. CREMATORY, BENIGHTED, AGATHODAIMON, POWERWOLF, FLOWING TEARS) produziert wurde.
„Self-Destructed“ lebt auch wie sein Vorgänger von einer Mischung aus Death, Black Metal und Thrash Metal. Im Mittelpunkt stehen die starken, variablen und ausufernden Gitarrenmelodien, die schon sehr starke klassische Heavy Metal Roots offenbaren, und harte, kraftvolle, teils sehr direkte Extrem-Metal-Riffs, welche fast durchgehend von gelungenen sphärischen, symphonischen Keyboardklängen unterstützt werden. Die Geschwindigkeit pendelt von Midtempo bis hin zu wieselflinken Blast-Beat-Ausbrüchen. Die Growls sind gut, wenngleich nicht gerade herausragend, spärlich eingesetzter klarer Gesang und Hintergrundchöre sorgen für weitere Abwechslung. Der Einflüsse gibt es viele auszumachen, sicherlich wichtig waren AT THE GATES wie die ganze frühe Göteborg-Szene, die ganz frühen CRADLE OF FILTH (abgesehen vom Gesang), DIMMU BORGIR, EMPEROR und vielleicht THE OLD DEAD TREE. Interessant ist dabei, wie gut all die verschiedenen Elemente miteinander harmonieren, nichts wirkt aufgesetzt und deplatziert. Mal groovig, mal brachial alles niederholzend, dabei aber immer aggressiv und brutal, und melodisch sowieso. Auch wenn Sound als auch Musik teilweise recht modern wirken, atmen die Stücke doch deutlich die Atmosphäre der Neunziger.
„Self-Destructed“ ist ein abwechslungsreiches Album mit tollen Songs, welche allerdings noch nicht in der ersten Liga spielen, dafür sind sie noch nicht genug zwingend und überwältigend. Herausragend sind auf jeden Fall die hervorragenden Melodien. THE OATH haben auf jeden Fall das Zeug zu mehr!
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